Ein kurzes Zittern gab es am Samstag noch wegen der Wettervorhersage – die feinen Damen und Herren Wetterfrösche hatten doch tatsächlich für den Sonntag in Eifel und Hochsauerland einzelne Schauer gemeldet – aber am Sonntagmorgen reichte ein Blick aus dem Fenster um alle Zweifel ob sich die 80-minütige Anfahrt lohnen würde zu zerstreuen. Man sollte den Vorhersagen auch nicht immer alles glauben! Vorsichtshalber hatten wir aber doch noch etwas Langärmeliges im Gepäck uns aber in weiser Voraussicht schon die „Zip-Off-Wanderbeinkleider“ angezogen. Der Busfahrplan der RMV-Linie 711 für die Rückfahrt war im Gepäck, der GPS-Track aufs Garmin geladen und auf ging´s nach Ediger-Eller, dem Start der (gemessen!) 21,3 Kilometer langen Streckenwanderung.
Während es auf unserer Anfahrt in der Gegend um Mayen noch ein bisschen kahl aussah, wurden im Moseltal alle unsere Erwartungen erfüllt. Überall winkte sattes Grün von den Bäumen und es gab überall Blüten zu sehen, wohin man auch schaute. Die Sonne strahlte mit dem blauen Himmel um die Wette. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht machten wir uns an den ersten Aufstieg über die Weinberge von Nehren. Bereits 2 Kilometer nach dem Start mussten wir den „Zipp-Off-Hosenjoker“ ziehen denn in den Weinbergen wurde es am Vormittag schon ganz ordentlich warm. Zum Glück wehte auf den Höhen ein leichter, kühlender Wind – ideales Wanderwetter also. Wegführungstechnisch war die Wanderung bis dorthin noch kein Highlight denn wir gingen bis nach Senheim, dem ersten Abschnitt der Strecke, fast nur über Asphalt oder befestigte Wege, aber das störte heute nicht. Wir genossen unbeschwert die tollen Ausblicke über das Moseltal, das Kaiserwetter und die frischen Farben entlang des Weges.
Nachdem wir Senheim hinter uns gelassen hatten, wurden wir unerwartet mit einem kleinen Schmankerl in Form des Goldlaysteigs überrascht. Ups, das hatte ich ja gar nicht auf dem Schirm, ich hätte wohl besser mal die Tourenbeschreibung lesen sollen. Aber so dolle konnte es mit dem Schwierigkeitsgrad ja nicht werden und so erklommen wir unverzagt die Steigung hinauf zum Schlack und zum Schellenberg. Ungefähr von der Mitte dieses ordentlich steilen, fast schon alpinen Anstiegs ergab sich die erste Gelegenheit ein tolles Panorama zu schießen. Die zweite Hälfte dagegen verlief eher moderat auf lauschigen Pfaden durch einen schattigen Eichenwald, bevor der Weg sich wieder nach unten neigte, hinab zur Burg Metternich und dem schönen Moselörtchen Beilstein wo wir es uns gut gehen lassen wollten.
In Beilstein, so unsere Befürchtung, würde bei diesem Wetter die Hölle los sein und der Blick von der Waldeslust, einem Waldgrillplatz oberhalb der Briederner Schweiz, zeigte jede Menge vollgepackte Parkplätze entlang der Moseluferstrasse. Na ja, dann würde ich halt Gelegenheit haben, mein mit den Jahren doch arg angestaubtes Niederländisch wieder aufpolieren zu können. Im Ort angekommen stellten sich unsere Bedenken dann aber als völlig Gegenstandslos heraus und wir fanden ohne Problem mitten in dem wunderschönen, historischen Ort einen schattigen Außensitzplatz und labten uns an der leckeren, gut bürgerlichen Küche des Hotels „Zur Guten Quelle“. Bevor wir uns aber wieder auf den Weg machten, musste noch ein Eis her, damit die körpereigene Energiebilanz wieder hergestellt werden konnte. Das war auch nötig, wie wir bald feststellen sollten, denn kurz nachdem wir die Weinberge nördlich von Beilstein betreten hatten, standen wir auch schon überraschend vor dem nächsten Steig, dem „Erlebnis Moselkrampen“. Der Begriff „Moselkrampen“ stammt übrigens unübersehbar von der Form die der Fluss hier in die Landschaft eingegraben hat. Sei´s ´drum, ich sollte mir wieder angewöhnen die Tourenbeschreibungen genauer zu lesen, denn hier erwartete uns ein weiteres Highlight. Ein wirklich romantisch verschlungener, schmaler Pfad der schon ein wenig Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Was allerdings völlig unerwartet kam, war die aufsteigende Hitze der Schieferklüfte, die uns stellenweise fast den Atem raubte.
Und weiter gings zum nächsten Highlight, dem Aussichtspunkt am Schafberg kurz vor Bruttig-Fankel. Hier rasteten wir eine Weile und schauten den Falken über der Mosel zu, die die gute Thermik und den leichten Wind für ihre eleganten Segelflüge nutzten, bevor wir uns auf die letzte Etappe nach Ernst aufmachten. Mit gelassenem Timing erreichten wir den Zielort und erwischten sogar noch den Bus zurück nach Ediger-Eller um 18:17 Uhr. Auf der erstaunlich lange dauernden Rückfahrt (waren wir wirklich so weit gelaufen?) hatten wir dann noch mal Gelegenheit fast alle Stationen des Tages wieder zu sehen. Das hat man auch nicht bei jeder Wanderung.
Nicht umsonst zählt die Mosel zu den schönsten Wandergegenden überhaupt. Diese Tour im Besonderen hat unendlich viel zu bieten, vor allem zu dieser Jahreszeit. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass der Herbst, wenn das Weinlaub bunt wird ebenso reizvoll sein könnte. "Versuch macht kluch", oder so ähnlich. Diese Tour ist zum Nachwandern in höchstem Maße zu empfehlen – wer möchte kann sich natürlich auch unseren Track herunterladen. Wir haben den Akku in jedem Fall wieder randvoll, mit schönen Bildern und anderen Eindrücken, und werden die Woche sicher mit einem Lächeln im Gesicht beginnen.
Euch allen einen mindestens ebenso entspannten Start in die Woche.
Stay tuned!
k0erschgen
Weinbergpfirsichblüte
Dieses Wort trägt auch der Originaltrack des Eifelvereins im Namen. Für wirklich üppige Blüten waren wir schon ein paar Tage zu spät. Dennoch sieht das toll aus
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Apfelblüte (mit Biene)
Stattdessen blühten die Apfelbäume um die Wette
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Blick zurück
auf Ediger-Eller, dem Startpunkt unserer Tour. Ganz hinten, wo die Mosel nach links abbiegt kann man den Bremmer Calmont, Europas steilsten Weinberg, sehen.
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Eidechsen
kann man früh am Morgen, wenn die wechselwarmen Gesellen noch nicht zu viel Sonnen getankt haben am besten beobachten. Ab Mittag hörte man nur noch hin und wieder ein Rascheln im Gestrüpp
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Frisches Blattgrün
Meine erklärte Lieblingsfarbe
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Rebenromantik
Viele Winzer binden die Rebenäste herzförmig an den Rebstöcken fest :-)
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Pusteblumen
So langsam wandeln sich die üppig gelben Löwenzahnfelder in ein Meer aus weißen Pusteblumen
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Waaaa?
Wir konnten uns keinen Reim darauf machen warum da jemand einen Spiegel mitten in der Landschaft an einen Baum hängt
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Unbekannte Blume
Schlicht und von klarer Schönheit. Sieht ein bisschen aus wie Wiesenschaumkraut, ist es aber nicht
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Blick auf Senheim
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Alles klar, jetzt weiß ich Bescheid
Offenbar kann man hier rund fahren. Ob das wirklich so gewollt ist mite dem Schild, oder hat da schlicht jemand ganz gewaltig gepennt?
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Fische im Senheimer Hafen
Kapitale Spiegelkarpfen fühlen sich in dem recht großen Hafenbecken pudelwohl
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Schinkenkeller
Aushängeschild einer Metzgerei mit eigener Räucherei in Senheim
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Wanderkompass
Das strikte Befolgen dieser Regel könnte zu kreisrunden querfeldein verlaufenden Routen führen
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Unerwartet ...
... fanden wir uns damit konfrontiert, dass es hier über einen kleinen Klettersteig bergauf geht. Uiuiui, das war schon mal eine nette Einstimmung auf kommende Wanderungen an heißen Sommertagen
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Blick über Senheim
Ein Traumpanorama vom Goldlaysteig über die Moselschleife
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Nichts für Große
Zumindest hat ein freundlicher Zeitgenosse an diesem Engpass einen Warnhinweis angebracht
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Maiglöckchen
Vor zwei Wochen im Eltztal waren wir noch zu früh für Maiglöckchenblüten.Heute hätte es fast gereicht.
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Lauschige Pfade
führen von Senheim aus ca. 300 Meter höher auf den Schlack und den Schellenberg
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Frisches Blattgrün II
Diesmal als Kontrast dazu ein fettes Blau und jede Menge Fliegetiere
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Biotop
Ein Molch beim Abtauchen nach dem Luftholen. Diese quirligen, kleinen Gesellen sind ziemlich schwer fotografisch einzufangen
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Blick auf Beilstein
Oberhalb der Briederner Schweiz liegt die Waldeslust - ein groß angelegter und top gepflegter Waldgrillplatz von dem aus man einen tollen Blick über die Moselschleife, die Burg Metternich und Beilstein hat
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Kühles Bier
Bei der Mittagseinkehr in Beilstein gab es das erste leckere Weizen der Wandersaison
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Ehrlich
Hier kann man wirklich nicht von Etikettenschwindel reden :-) Entweder handelt es sich hier um schonungslose Ehrlichkeit oder einen gewieften Werbegag. In jedem Fall scheint es an der Mosel wohl recht viele Herbergen zu geben die mit "Moselblick" werben
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Unerwartet II
Oh, ein weiterer Steig über den sog. Moselkrampen zwischen Beilstein und Bruttig-Fankel. Ein sehr schöner, wildromantischer Pfad, aber die heiße Luft die von den aufgeheizten Schieferklüften aufstieg raubte uns fast den Atem
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Schattig
... war´s Gottseidank auch an einigen Stellen.
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Sonnenpfade
entlang des steilen Moselabhangs
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Beilstein
Ein wirklich traumhaft schöner Ort. Wir hatten schon befürchtet, dass hier angesichts des hervorragenden Wetters der Bär los sein würde - war es aber überraschenderweise nicht, und so konnten wir eine ruhige und entspannte Mittagsrast halten
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Schnelles Kerlchen
Der ca. 4cm lange Käfer hatte einen ganz schönen Zacken ´drauf. Es brauchte einige Auslösungen bis ich ein halbwegs verwacklungsfreies Bild hatte
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