Was für ein Kontrastprogramm! Für den Sonntag war natürlich, wie an jedem zweiten Sonntag in diesem Jahr, Wandern angesagt. Für die ersten beiden Tage des Wochenendes allerdings, hatte mich mein unplaqued-Bandkollege Rolf zu einer kleinen Songwriting- und Recording-Session nach Bad Soden am Taunus eingeladen. Obwohl ich schon seit dreißig Jahren mehr oder weniger semi-professionell Musik mache, fällt mir das Songschreiben immer noch reichlich schwer, was auf meinen o.g. Namensvetter in keinster Weise zutrifft. Eigentlich war der Plan, ein paar seiner eigenen Songs neu aufzubereiten und aufzunehmen. Stattdessen gelang es uns zu einer Musik, die ich schon seit Monaten im Kopf hatte, einen nigel-nagelneuen Text zu verfassen. Nach einem weiteren Tag war das ganze Ding dann im Kasten, respektive auf der Festplatte, und ich konnte am Sonntagmorgen mit dem selbstgeschriebenen Kopfkino-Soundtrack für eine traumhafte Wanderung Richtung untere Mosel aufbrechen.
Wie schon oft in diesem Jahr haben wir uns eine Tour von www.naturaktiverleben.de ausgesucht – diesmal eine die erst kürzlich veröffentlicht wurde „Von Niederfell nach Brodenbach – Moselblicke im Überfluss“. Und wie immer wurden wir nicht enttäuscht. In meiner persönlichen Bestenliste hat sich diese Tour auf einem der vorderen Ränge einsortiert. Sehr abwechslungsreich, hoher Pfadanteil, häufig wechselnde Vegetation und die atemberaubenden Moselpanoramen lassen zu keiner Zeit Langeweile aufkommen. Der Schwierigkeitsgrad ist für die moderaten 620 Höhenmeter erstaunlich hoch, was hauptsächlich an den anspruchsvollen Abstiegen liegt, die man besser konzentriert und aufmerksam in Angriff nehmen sollte wenn man keine Stöcke dabei hat. Insgesamt wartet die Strecke mit drei knackigen Anstiegen auf, die aber gut und zügig machbar sind. Wir haben übrigens die kürzere Variante (14km) gewählt, da es erst um 10:00 Uhr losgehen konnte und die Dämmerung zu dieser Jahreszeit ja schon sehr früh hereinbricht – außerdem mussten wir ja noch den Bus zurück nach Niederfell erwischen
Ein ganz besonderes Highlight war der Abstieg durch ein beinahe schluchtartiges Laubwaldtal hinab nach Brodenbach im leichten Dämmerlicht. Das war ganz großes Kino! Alleine schon dieser Eindruck hätte all die vorhergehenden, mühsamen Anstiege locker aufgewogen. In allen Belangen also eine sehr empfehlenswerte Wanderung. Wer zur Halbzeit in Oberfell einkehren möchte, dem sei die Gaststätte „Zum Rebstock“ empfohlen. Da gibt es ordentliches Essen zu moderaten Preisen. Die Bedienung ist freundlich, die Speisekarte eher gut bürgerlich, nicht zu überfüllt, und auch für den Vegetarier finden sich ein paar Gerichte.
Nun bleibt mir nichts mehr als Euch viel Spaß beim Betrachten der Fotos zu wünschen.
Abenteuer
Das geht ja schon gut los: den Einstieg zum Track noch nicht richtig entdeckt, und schon wird man aufgefordert dem Abenteuercamp Niederfell einen kleinen Besuch abzustatten. Klettern, Bogenschießen, Abseilen, …. klingt ja schon verlockend aber irgendwie steht mir doch heute eher der Sinn nach Beschaulicherem. Man kann sich ja zu gegebener Zeit noch in ein Lokal abseilen …
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Mosel-Panorama
Ein toller Aspekt beim Wandern: Man kann auch trotz vorgerückter Jahreszeit voll auf seine Kosten kommen – vorausgesetzt man befindet sich in der richtigen Umgebung. Das hier ist nur einer der vielen, tollen Panoramablicke über das Moseltal. Nicht schlecht, hä?
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Wegweiser
Gott sei Dank dass es GPS-Geräte gibt. Anhand dieser Schilder hätte ich heute nämlich nur ungern navigieren wollen. Zudem stand Brodenbach, das Ziel unserer Wanderung, gar nicht dort angeschlagen.
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Herbstboten
Es ist schon Anfang November und man kann immer noch solche Bilderbuchexemplare des Schirmpilzes entdecken. Irgendwie will sich das Jahr noch nicht zum Winter neigen …
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Mehr Licht!
An jeder Ecke gab es aufgrund der bereits ganztägig tiefstehenden Sonne tolle Lichteindrücke. Hier einmal mehr in Verbindung mit dem Restlaub der Weinreben.
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Drogen
Ganz ehrlich, hier habe ich nicht mit den Farbfiltern vom Photoshop ´rumhantiert. Diese Beeren gab´s da tatsächlich in knall-lila. Ich persönlich glaube ja nicht an eine Laune der Natur sondern eher an ein offenbar gelungenes Experiment eines findigen Naturdrogendesigners. Ob das Zeug auch entsprechend dröhnt, wollte ich nicht durch Selbstexperimente in Erfahrung bringen.
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Alles sicher
In der ehemaligen Wallfahrtskirche auf dem Bleidenberg, die seit einiger Zeit wieder notdürftig restauriert und genutzt wird, sind die Spenden der Kollekte auf jeden Fall gut aufgehoben und gegen Fremdzugriffe gesichert.
Ein irgendwie beruhigendes Bild angesichts des ganzen Finanz-, Börsen-, und Staatspleitenrummels der letzten Jahre, wie ich finde.
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Mystic
Oberhalb von Alken liegt die Burg Thurant, die sich hier vom Bleidenberg aus mit Dunst und Gegenlicht in einer stimmungsvollem, beinahe schon mystischen Atmosphäre präsentiert. Da soll noch mal jemand sagen, dass man bei diesigem Wetter den Fotoapparat besser zu Hause lassen sollte …
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Kreuzweg
Von Alken geht es über einen Bergkamm hinauf zur Burg Thurant. Die Treppe zu der vorgelagerten St. Michaelskirche ist als Kreuzweg gestaltet (´n bisschen kurz, wie ich finde, da kommt ja gar keine Büßerstimmung auf!). Zudem hat man (wohl damit der Aufstieg in der heißen Jahreszeit nicht allzu beschwerlich wird) die rechts und links der Treppe wachsenden Koniferen über die Jahre durch geschicktes Schneiden zu einer Art Baldachin geformt. Sehr pittoresk!
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Unromantik
Ein Punkt der mir schon öfters aufgefallen ist; jetzt muss es mal gesagt werden: Selbst die schönsten und romantischsten Ecken büßen einen Teil ihrer Atmosphäre ein, wenn man die Laternchen mit hypermodernen Leuchtmitteln bestückt. Wer meine Irritation noch nicht nachvollziehen kann, der möge bitte einmal die folgenden Worte langsam, laut und deutlich vor sich hin sprechen: „Lautenklang, Minnegesang, Energiesparlampe“.
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Gruselig
An der St. Michaelskirche gibt es ein Beinhaus zu besichtigen. Aufbewahrungstechnisch mag die Endlagerung menschlicher Schädel in so einer vergitterten Kammer ja sehr praktisch sein, was der tiefere Sinn dahinter ist und was man damit in früheren Zeiten bezwecken wollte ist mir indes noch nicht klar. Auf jeden Fall ist es ein wenig gruselig …
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