Dienstag, 20. Dezember 2011

Wassertour im Vennvorland: Der Hasselbachgraben

Nach langer Wanderabstinenz (immerhin 4 ganze Wochen!) musste es an diesem Sonntag mal wieder eine etwas längere Runde sein. Das es Schnee geben könnte hatte ich während der spontanen Planung gar nicht so richtig auf dem Schirm, das wurde mir erst am Vorabend klar, und wir hatten uns ausgerechnet eine Venntour mit 22km Länge von der NAE-Website ausgesucht. Die vielen positiven Meinungen der Vorwanderer zu dieser Tour ließen Gutes erahnen, empfahlen aber auch eine sorgfältige Vorbereitung, insbesondere was die vielen schwierig zu findenden Pfadeinstiege angeht.

Nachdem erst mal das Problem mit der Anfahrt auf den verschneiten Straßen bewältigt war ging´s relativ spät, so gegen 11, von einem kleinen Wanderparkplatz in der Nähe von Rott bei Roetgen in der Nordeifel los. Über Nacht waren ca. 10cm ziemlich nasser Neuschnee gefallen, der, zusammen mit einem leichten Nebel, die Landschaft in eine geheimnisvoll-wildromantische Atmosphäre tauchte.

Es ist schon erstaunlich was für ein enormer Wasserspeicher solch ein Hochmoor ist, allerdings hatte der Schneefall der vorangegangenen Nacht das Fass buchstäblich zum Überlaufen gebracht. Überall lief reichlich Wasser über die Wald- und Feldwege und das Schuhmaterial konnte endlich einem ausgiebigen Härtetest unterzogen werden (seltsam dass ich damit bis zum Dezember warten musste – hatte denn nicht alle Welt den ganzen Sommer über das ach-so-schlechte Wetter geklagt?).

Ungefähr ein Viertel der Wanderung verläuft entlang des Hasselbachgrabens. Da in diesem Abschnitt keine Gefälle oder Steigungen zu überwinden sind, ging es trotz Schnee erstaunlich zügig voran. Die nachfolgenden, tiefer gelegenen Passagen waren hingegen eine sehr schlammige Angelegenheit und wir mussten uns öfters einen Durchgang jenseits der aufgeweichten Wege suchen.

Den ursprünglichen Plan zur Mittagsrast in Zerkall einzukehren mussten wir aus Zeitgründen leider verwerfen, zu groß war die Gefahr, dass wir die letzten Kilometer bei Dunkelheit hätten zurücklegen müssen. Alles in allem eine weitere, sehr schöne und abwechslungsreiche Tour die man aber wohl besser in der trockenen Jahreszeit gehen sollte da die aufgeweichten und teils überschwemmten Wege den Laufrhytmus doch stark behinderten. Da fast der komplette Weg am Wasser vorbei, und ein großer Teil durch Wald führt, kann man die Runde ganz bestimmt auch bei recht heißem Wetter in Angriff nehmen.

Landschaftlich fand ich die Ecke sehr gelungen und ich war bestimmt nicht zum letzten Mal dort, im hohen Norden der Eifel. Bilder gibt´s leider diesmal nicht so viele. Irgendwie fehlte mir einfach der Blick – vielleicht bin ich aber auch nicht so geübt im Ablichten von Schwarzweiß-Motiven …

Viel Spaß und, falls wir uns nicht mehr lesen sollten, schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins nächste Wanderjahr.