Sonntag, 30. Dezember 2012

Kesselinger Tal - Hochplateau am Steinerberghaus

Heute haben wir das angekündigte, gute Wetter genutzt um dem Feiertagsspeck den Kampf anzusagen, und das schon bevor alle Feste zu Ende gefeiert sind. Das nenne ich doch mal up-to-date sein. Dazu hatten wir uns diese schöne Runde von www.naturaktiverleben.de ausgesucht um auf 17km und insgesamt 620 Höhenmetern ein wenig Sonnenschein zu tanken – bitter nötig, nach den eher verregneten Herbstwanderungen der letzten Zeit.

Die Tour beginnt und endet im kleinen Örtchen Kesseling das zwischen Ahrbrück und Staffel in einem kleinen Seitental der Ahr liegt. Geradeaus geht es auf dieser Wanderung eher wenig, denn sie besteht im Wesentlichen aus zwei An- und Abstiegen, von denen besonders der zweite schon ganz klar in die Kategorie „Anspruchsvoll“ gehört. Die Tour weist nur einen Pfadanteil von 9% auf, meistens führt die Route über unbefestigte Waldwege und innerorts geht es auch mal ein kurzes Stück über eine Teerstrasse. Aber das macht gar nichts, denn die Wanderung bezieht ihren Charme aus den vielen reizvollen Ausblicken entlang des Weges, der in der grünen (oder der bunten) Jahreszeit natürlich noch um einiges besser kommt. Dann sollte man auf gar keinen Fall die Picknickdecke vergessen, denn die beiden vom NAE-Team ausgewiesenen „Picknickdeckenplätze“ sind wirklich traumhaft und laden zu einer längeren Rast ein. Die Wegbeschaffenheit war, angesichts der verregneten, letzten Wochen erstaunlich gut. Natürlich waren die meisten Wege nass, aber die befürchtete „Schlammschlacht“ blieb aus. Auch die Zeit für die Rundtour liegt mit guten 5 Stunden incl. Pausen völlig im grünen Bereich für eine Winterwanderung

Der erste Anstieg führte uns durch den Kesselinger Wald auf den ca. 470 Meter hohen Rott auf dem wir tatsächlich eine kleine Gruppe Muffelwild sichteten. Ich hätte ja nie gedacht, solche Tiere in der Eifel in freier Wildbahn anzutreffen und war, angesichts der Fotos auf der NAE-Seite zu dieser Wanderung, eher von Muffelwild in einem Gehege am Wegesrand ausgegangen. Aber der Wind stand günstig und so konnten wir uns heranpirschen um ein paar Fotos als Beweis zu schießen, bevor uns die Tiere witterten und sich in einen nahe gelegenen, dunklen Fichtenwald verkrümelten.

Obwohl es für einen 30. Dezember angenehme 8°C warm war, pustete uns der stetige, kräftige Wind vor allem auf den Höhen ordentlich durch und sorgte stellenweise für gefühlte Temperaturen in Gefrierpunktnähe. Neben dem wolkigen Wetter mit vielen Aufheiterungen mussten wir einen einzigen, leichten Schauer von ca. 15 min. einstecken. Damit kann man Ende Dezember doch wohl ganz locker leben.

Nach dem ersten langen Abstieg durchquerten wir den Ostzipfel von Ahrbrück und machten uns sogleich auf den Weg durch das lauschige Tal des, infolge der jüngsten Regenfälle noch ganz ordentlich sprudelnden, Auschsbachs auf, in Richtung des 530 Meter hohen Steinerbergs. Man kann nicht wirklich sagen, dass der Weg steil ist, aber es geht die ganze Zeit für ca. 3km permanent (mathematisch korrekt wäre wohl der Ausdruck „streng stetig“) aufwärts. Dabei überwindet man auf einen Rutsch einen Höhenunterschied von beachtlichen 230 Metern - das findet man auch im Mittelgebirge nicht an jeder Ecke.

Allerdings wird man nach dem strammen Aufstieg mit einem Ausblick vom Allerfeinsten belohnt. Zusätzlich bescherte uns heute das offene, windige Wetter eine wirklich gute Fernsicht, sodass wir bis zur „Hohen Acht“ und weiter schauen konnten. Muße für ein qualitativ gutes Panoramafoto fand ich jedoch leider nicht. Der scharfe Wind trieb mir hier oben bei jedem Versuch binnen weniger Sekunden die Tränen in die Augen sodass das Ablesen der Messwerte und Neueinstellen auf der Kamera keine wirkliche Freude waren.

Das Steinerberghaus war heute wegen Betriebsferien geschlossen, sonst hätten wir uns bestimmt zu einem Kaffee auf der großen Panoramaterasse niedergelassen. Infolge des guten Wetters war auch relativ viel los, allerdings zogen einige Wanderer (die sich anscheinend vorher nicht im Netz über die Öffnungszeiten schlau gemacht hatten) mit knurrenden Mägen wieder von dannen. Nach einer kurzen Rast (bei selbst mitgebrachtem Kaffee) zogen wir weiter und stiegen die letzten 2 Kilometer ab nach Kesseling zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Damit endet mein ereignisreiches Wanderjahr 2012 (nein, ich werde jetzt hier keine Jahresrückblickszusammenfassung abbrennen) und ich bin sehr gespannt was 2013 bringen wird. Euch allen, die Ihr so treu meinen Blog verfolgt habt, wünsche ich einen guten (natürlich nur symbolischen) Rutsch in ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.

Stay tuned ….
K0erschgen

P.S.: Jetzt glaube ich endlich das richtige Photoalbum für meinen Blog gefunden zu haben. Einfach einzubinden, einfach aus den Flickr-Photos zu erzeugen incl. Vorschau Tumbnails und jetzt hoffentlich ein bisschen länger von blogger.com unterstützt. Viel Spaß beim Anschauen der Bilder






Sonntag, 16. Dezember 2012

Natursteig Sieg zwischen Herchen und Schladern

Habt Ihr schon mal Zootiere in etwas zu klein geratenen Käfigen gesehen die scheinbar unentwegt an ihrem Gitter auf und ab laufen ohne dabei Notiz von ihrer Umwelt zu nehmen? Ich glaube das nennt man „Käfigkoller“ und ich glaube zudem, dass auch ich in der letzten Zeit an so etwas ähnlichem zu leiden begann. Also nicht dass ich jetzt das Laminat vor der Wohnungstür durchgelaufen hätte – ich weiß ja wie man eine Türklinke bedient und für schwierigere Fälle habe ich einen Schlüssel. Aber meine letzte Wanderung liegt doch jetzt schon fast einen ganzen Monat zurück. In der Zwischenzeit bin ich hin und wieder mal zum Geocaching draußen gewesen aber für eine richtige Wanderung hat die Zeit zwischen Überstunden, Verpflichtungen in der Vorweihnachtszeit, etc. nicht gereicht.

Anyway, heute sollte der Fluch gebrochen werden und ich hatte mir schon öfters im Netz den Natursteig Sieg angeschaut. Für eine erste Kontaktaufnahme mit der umfangreichen Materie wollte ich mir die siebte Etappe zwischen Herchen und Schladern (und wenn Ihr jetzt meint, dass das aber komische Ortsnamen wären, dann solltet Ihr mal eine etwas genauere Karte dieser Gegend bemühen – mein Favorit des heutigen Tages lautet „Schabernack“) zu Gemüte führen. Sehr schön am Natursteig Sieg ist die Tatsache, dass man eine Etappe laufen und danach mit der Bahn wieder zum Ausgangspunkt zurückfahren kann. Da ich ein Jobticket im VRS habe, ist das Ganze für mich obendrein auch noch kostenneutral oder „für umme“ wie man neuerdings landläufig zu sagen pflegt.

Um 09:30 ging es schon los. Da es zu dieser Jahreszeit ja auch schon fein früh dunkel wird, sollte man sich für eine 22km Tour schon entsprechend zeitig auf die Socken machen, möchte man nicht die Batterien der Stirnlampe gegen Ende noch ein- oder zweimal tauschen. Am Bahnhof Herchen stellte ich mein Wandertransitmobil ab und machte mich sogleich an den ersten Aufstieg. Uff, also entweder habe ich im vergangenen Monat irgendwie meine exzellente Wanderkondition eingebüßt oder es hat sich durch die ´Rumhockerei vermehrt Hüftgold angesammelt, jedenfalls schlauchte mich der beginnende Weg schon mal ganz ordentlich mit einer Treppe(!) die erst oben auf dem Berg wieder endete. Eindeutig gespannt was mich konditionell noch so erwarten würde machte ich mich auf den weiteren Weg.

Ich weiß, dass es Winter ist und dass sich in dieser Jahreszeit das meiste Laub auf dem Boden befindet. Die schönen bunten Farben des Herbstes sind unterdessen einem schmutzigen Graubraun gewichen und wenn die Sonne nicht permanent scheint kann einem die Szenerie schon mal ein wenig aufs Gemüt drücken. Hin und wieder bekam ich auch mal einen Regentropfen ab und auf die eher suboptimalen, konditionellen Voraussetzungen bin ich ja schon eingegangen. Alle diese möglichen Ursachen ließ ich mir immer wieder durch den Kopf gehen um den Umstand zu erklären, dass mir das Wandern heute nicht so viel Freude bescherte wie sonst. Bis sich die Erkenntnis einstellte verging einige Zeit, dann erschien sie aber  glasklar und unmissverständlich: es liegt am Weg!

Vielmehr kann der arme Weg ja gar nichts dafür, wohl aber die Menschen die ihn mit bestimmten Attributen und Prädikaten belegen, wie zum Beispiel „Natursteig“ oder „Erlebnisweg“ oder gar „Premium-Wanderweg“ und damit beim Wanderer bestimmte Assoziationen wecken. Meines Erachtens erfüllt der Weg keines dieser Kritierien. Er besteht auf diesem Abschnitt eher aus einer Ansammlung von Waldautobahnen die hin und wieder mit Pfadteilen verbunden sind. Bitte nicht falsch verstehen: die Pfadanteile sind sehr schön, aber Naturerlebnis sieht für mich irgendwie anders aus. Auch kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier an manchen Stellen schlicht Kilometer geschunden werden. Sicher, so ein längerer Weg der um einen Fluss und eine Bahnlinie herum gestaltet werden muss, ist bestimmt nicht einfach zu planen, alleine schon wegen der Problematik dass Brücken über größere Flüsse selten sind, aber muss man dann bei der Namensgebung so auf die Tube drücken? Viele Asphaltanteile, stinknormale Feld- und Waldwirtschaftswege (sog. Waldautobahnen) machen den Löwenanteil der Strecke aus. Der Gipfel ist meiner bescheidenen Meinung nach der neue Belag des Weges über die alte Siegschleife zwischen Dreisel und Helpenstell: Split, im Auftritt so hart wie Asphalt aber sehr mühsam zu laufen, ähnlich wie auf einem Sandstrand – klingt paradox, fühlt sich aber genau so an und macht überhaupt keinen Spaß.

Abgesehen davon ist das eine schöne Wanderung, die natürlich zu einer anderen Jahreszeit bestimmt besser ´rüberkommt, aber auch im Sommer wird aus dieser Tour für mich kein „Premium Wanderweg“. Die technischen Daten sind schnell erklärt: Meiner Messung nach waren das 22,3 Kilometer und ein Gesamtanstieg von 940 Höhenmetern. Mindestens so fühlte sich das auch an, und vor allem der letzte Anstieg von Dreisel über den Berg in Richtung Burgruine Windeck hatte es wirklich in sich.

Das Wetter hat sich meistenteils ganz gut benommen, während der Wanderung habe ich drei Mini-Schauer einstecken müssen – nichts wozu es sich gelohnt hätte die Regenjacke auszupacken. Nur am Schluss, beim Einzug nach Schladern gab es einen ordentlichen Guss. Alles in allem, deutlich besser als erwartet.

Halbwegs erfrischt, wenn auch konditionell an einer unerwartet aufgetretenen Grenze angekommen, werde ich morgen meine letzte Woche vor dem wohlverdienten Weihnachtsurlaub beginnen. Falls wir uns nicht mehr lesen oder sehen sollten wünsche ich Euch jetzt schon ein ruhiges Weihnachtsfest und einen geschmeidigen Rutsch ins neue Jahr. Ach so, und macht Euch keinen Kopp wegen dem 21. Dezember. Nach neuesten Erkenntnissen hatte der Maya, der damals die Zeichen in diese Steintafel gemeißelt hat, einfach keinen Bock mehr das Ding fertig zu machen und ist stattdessen ein Käffchen trinken gegangen – gute Idee, mach´ ich jetzt auch!

Bleibt senkrecht!
K0erschgen

P.S.: Bilder gibts natürlich auch wieder.



Sonntag, 18. November 2012

„Gorillas im Nebel“, oder: der Förstersteig zwischen Kürrenberg und Sankt Johann

Eigentlich hatte ich ja vor heute mein Jane Goodall-Kostüm anzuziehen und mich für lange Stunden mit einer Kamera hinter irgendwelchen Büschen zu verstecken und vorbeikommende Gorillas zu beobachten. Aber erstens ist es, wenn man nicht zu Selbstbetrug neigt, doch eher unwahrscheinlich in den Eifeler Nebelwäldern auf Primaten zu stoßen, die nicht zweifelsfrei der Gattung „Homo Sapiens“ zuzuordnen sind (nein, ich habe nicht vor, diese Behauptung noch einmal zu überdenken!) und zweitens kann so ein Tag im Gebüsch in ruhender Haltung auf die Dauer echt arschkalt werden.

Was für ein Glück, dass ich auf der Suche nach inspirierenden Bildern für die Lösung der Kostümfrage gaaaaaaanz zuuuuuuuuuufällig auf dieser Seite landete, was mich spontan dazu veranlasste meine Holde zu einer ausgedehnten Wanderung in der Nähe von Mayen zu überreden (was nicht wirklich eine große Herausforderung darstellte).

Nun, wer meinen Blog hin und wieder liest, weiß natürlich sofort, dass sich die Planungsphase ganz anders zugetragen haben muss, aber das tut ja auch nicht wirklich was zur Sache …
Blöd war am heutigen Tage wirklich, und das lässt sich gar nicht leugnen, das Wetter. Wie hatte uns die Sonne die ganze Woche über – ich will mal fast sagen – ausgelacht, um sich dann, pünktlich zum Sonntag hinter einem fetten Wolkenvorhang zu verbergen. Vielleicht hat mich der letzte Herbst auch nur ein wenig verwöhnt was das Wetter anbelangt. Aber all das Jammern nützt ja nichts und so ging es heute mit der entsprechenden Regenkleidung bewaffnet, oder vielmehr geharnischt, auf nach Kürrenberg, dem Ausgangspunkt der heutigen Rundwanderung.

16,4 Kilometer und 664 Höhenmeter hatten wir auf dem Tacho als wir um 10 vor 5 in satter Dämmerung wieder zurück waren, dafür waren wir aber auch erst um ca. 11:00 Uhr gestartet, was den charmanten Vorteil barg, dass der Hauptregen bereits gefallen war. Im Großen und Ganzen hielt sich der Regen während unserer Wanderung eher zurück und es wurde nur ein einziges Mal wirklich ungemütlich, kurz bevor wir zur Mittagsrast an der Schutzhütte am Fünfkantenstein ankamen.

Der Weg führte uns über den gleichnamigen Traumpfad und hat ein paar wirklich spektakuläre Ausblicke in petto – sagt man jedenfalls. Wir konnten wegen der dicken Nebelsuppe leider nur wenige davon genießen, aber die die wir sahen waren wirklich toll. Was den Pfadanteil anbelangt, war ich (wie schon bei anderen Traumpfaden) auch bei dieser Tour ein wenig irritiert, weil es doch recht viele Passagen über Waldautobahnen gibt. Bislang konnte mich in dieser Hinsicht nur der Traumpfad Nettetal wirklich überzeugen. Aber trotzdem gibt es sehr viele schöne Ecken und abwechslungsreich ist der Weg allemal. Im Frühjahr und Sommer muss das Wandern dort wirklich ein Genuss sein, aber auch jetzt im Spätherbst gibt es viel zu sehen, insbesondere wenn der Nebel mit seinem mystischen Zauber in den noch spärlich goldbelaubten Buchen hängt.

Die Wege waren trotz des sehr nassen Wetters recht gut begehbar und dort wo sich dann doch mal etwas Matsch gebildet hatte, wurde dieser meist durch eine dicke Schicht Herbstlaub verdeckt so dass man unseren Schuhen die Nebeltour nicht wirklich ansah. Zum Fotografieren fehlte mir heute ein wenig die Lust, deshalb sind es nicht sooooo viele Bilder geworden, dennoch lässt das schlechte Wetter nicht die Kuriositäten die hier und dort in der Landschaft ´rumstehen verschwinden und deshalb habe ich doch das eine oder andere Mal die Kamera gezückt.

Viel Spaß und einen entspannten Start in die Woche

k0erschgen





Dienstag, 9. Oktober 2012

Naturpark Südeifel, Deutschland-Luxemburg und zurück

Naturpark Südeifel, erster Tag

So. 07.10.2012

In der Vergangenheit hatte es mich ja schon das eine oder andere Mal in die Südeifel, genauer in die Nähe des Ferschweiler Plateaus geführt. Eine ganz tolle und reizvolle Landschaft, wie ich finde und insbesondere die bizarren Buntsandsteinfelsen, die hier ja in rauen Mengen an jeder Ecke herumliegen, haben es mir angetan.

Nach dem ich kürzlich über einen Blogeintrag bei WandernBonn gestolpert bin, rückte diese Region wieder mal in meinen Fokus und zudem ergab sich schon bald die Gelegenheit an einem verlängerten Wochenende zwei günstige Übernachtungen in Oberweis, einem kleinen Ort in der Nähe, zu buchen.

Auf der Seite des Naturwanderparks gibt es bereits einige schöne Touren die sich grenzüberschreitend entweder entlang der Sauer oder der Our bewegen. Wir haben uns für den ersten Tag die knapp 25km lange Tour Felsenweg 3 Ferschweiler – Berdorf von diesem Portal ausgesucht.

Nach einer ruhigen und staufreien Anfahrt am Sonntagmorgen starteten wir am kleinen Örtchen Ferschweiler (auf dem gleichnamigen Plateau) in eher wolkiges Wetter. Allerdings hatte sich die Sonne auf der Hinfahrt über die A48 schon einige Male blicken lassen und die neueste Wettervorhersage war optimistisch genug für Wanderer. Nach wenigen hundert Metern zeigte sich unser Zentralgestirn dann auch schon und zwar leicht verhüllt durch den Morgennebel der sich durch den lichten Kiefern- und Buchenwald zog. Das ergab eine absolut zauberhafte Lichtstimmung und unsere Laune, die ohnehin schon ziemlich gut war, bekam noch mal einen ordentlichen Schub in Richtung positiv.

Die Strecke hat wirklich alles was eine Premiumwandertour braucht: einen hohen Pfadanteil, wunderschöne Ecken, abwechslungsreiche Landschaften, das richtige Verhältnis von An-/Abstiegen zu ruhigen, ebenen Passagen, Steine, Wald und Wasser. Allerdings birgt der GPX-Track die, sagen wir es mal so, eine oder andere Interpretationsmöglichkeit. Mein Garmin ist eigentlich recht präzise, trotzdem führte uns der Track zwei-/dreimal (infolge ungenauer Aufzeichnung die auch öfters erkennbar weit neben den auf dem Kartenmaterial eingezeichneten Wegen liegt) ziemlich in die Pampa. Nur gut dass man sich mit GPS nicht grundsätzlich verlaufen kann. Hier sollte der Tourenanbieter sich vielleicht mal ein paar Gedanken zum Thema Datenqualität machen. Insbesondere Wanderer die noch nicht so viel Erfahrung mit GPS-Wandern haben könnten sich sonst vielleicht zu dem einen oder anderen Kraftausdruck hinreißen lassen …

Es gibt viele Highlights auf dieser sehr schönen Runde, zu den schönsten zählen für mich die „Schweineställe“, Schloss Weilerbach (an dem ich vor einem guten Jahr schon einmal mehr oder weniger achtlos vorbeigewandert bin), die Gegend um den Ort Berdorf und auch das Sauertal.

Wir haben uns nicht gehetzt, sodass noch genügend Zeit blieb die Landschaft zu bewundern und das eine oder andere Foto zu schießen, und kamen nach 630 Höhenmetern Gesamtanstieg gegen 18:00 Uhr wieder am Ausgangspunkt der Wanderung an, ohne einen einzigen Tropfen Regen abbekommen zu haben. So muss das! Und damit Ihr es bequemer habt wenn Ihr Euch von der Gegend einen Eindruck verschaffen und nicht lange im Netz herumsuchen wollt, habe ich hier mal unsere Trackaufzeichnung bei GPSIES hochgeladen:



Naturpark Südeifel, zweiter Tag

Mo. 08.10.2012

Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel Wirtz in Oberweis (wo man wirklich recht gut und preiswert sein müdes Haupt zur Ruhe betten kann) sollte es heute zu einer gemütlichen Flußtalrundwanderung (eine Talseite `rauf, die andere wieder `runter) an der Our gehen.

Selbstredend gibt es hierzu auch einen GPX-Track (was für eine Überraschung) und zwar wieder vom gleichen Anbieter. Nachdem uns der Track vom Vortag ja ein wenig genasführt hatte, sollte heute die  Nat´Our Route 2 einem Qualitätscheck unterzogen werden.

Recht spät ging es auf den Weg nach Dasburg, dem Ausgangs- und Endpunkt der Wanderung. Zudem wurden wir auch noch von herrlichen Herbstmotiven (mit Morgennebel randvoll gefüllte Täler, etc.) oder kuriosem (ein Ort der in seinem Wappen eine Eierhandgranate führt) entlang des Weges immer wieder abgelenkt. Aber es sollten ja auch nur 18 Kilo- und 370 Höhenmeter unter die Wanderstiefel, da kann man es ja mal etwas ruhiger angehen lassen.

Gegenüber der Vortagswanderung, die sich ja in weiten Teilen durch die Buntsandsteinfelsen schlängelt, gab es hier das Kontrastprogramm in Form einer sanften und malerischen Flußauenlandschaft die das Prädikat "Nat´Our" durchaus verdient. Lediglich der Pfadanteil fällt hier ein wenig sparsam aus. Der herbstliche Wald, der sich auch hier natürlich schon in den buntesten Farben zeigt entschädigt aber für Vieles. Auch zu dieser Wanderung will ich Euch die Trackaufzeichnung nicht vorenthalten:



Die Qualität des GPX-Tracks war auf dieser Wanderung schon deutlich besser, was mich aber gar nicht wundert, da die Landschaft nicht so extrem ist und keine felsigen Hänge aufweist (letztere machen die GPS-Aufzeichnungen generell etwas ungenau). Dennoch gibt es einen klaren Fehler an einer Stelle wo der Weg eine Schleife macht. Der Irrtum fällt allerdings recht schnell auf und man läuft nicht Gefahr wirklich viel Strecke umsonst zu gehen.

So ging es auf der deutschen Seite die Our flussaufwärts, auf der luxemburgischen Seite die Our flussabwärts und wieder haben wir keinen Tropfen Regen abbekommen. Für ein Wochenende mit eigentlich durchwachsen angekündigtem Wetter schon mal eine äußerst positive Bilanz.

Das wir am kommenden, dritten Tag dann doch noch einmal ganz kurz die Regenjacke auspacken mussten, konnte den Gesamteindruck nicht trüben. Es sollte ja auch eigentlich nur eine kleine Runde oberhalb des Echternacher Sees werden, bevor wir wieder Richtung Heimat ziehen mussten, die sich dann doch noch spontan zu einer Powercaching-Tour mit insgesamt 17 Kilometern und 18 „Found-Logs“ auswuchs. So kamen an diesem proppevollen Wanderwochenende insgesamt runde 60 Kilometer unter die Füße – keine schlechte Bilanz! Noch zehn mehr pro Tag und ich wäre in die Nähe meines Dreitage-Rekords aus der Südpfalz Mitte Juni gekommen, aber man muss es ja nicht übertreiben.

Fotos gibt es natürlich auch, viel Spaß damit und viele Grüße
k0erschgen