Sonntag, 24. Februar 2013

Geocaching: Himberg - Himmerich - Leyberg - Kreuzeiche

Da ich in der letzten Zeit das Geocaching ein wenig habe schleifen lassen, sollte es heute mal wieder durch den Wald auf Dosensuche gehen. In vielen Fällen lässt sich das ganz gut mit einer Wanderung in Einklang bringen. Man sollte allerdings schon ein wenig kompromissbereit sein, denn es gibt kaum Wanderstrecken, die landschaftlich und wegetechnisch die Kriterien eines Premiumweges erfüllen und an deren Rändern gleichzeitig viele Geocaches herumliegen. Seit einiger Zeit habe ich dazu aber ein schönes Helferlein parat, den „Geocaching Google-Earth Viewer“ den man sich kostenfrei bei geocaching.com. herunterladen kann. Hat man Google-Earth einmal damit abgespeichert, bleibt das Tool immer im Menü „Meine Orte“ stehen und kann bei Bedarf einfach aktiviert werden.

Zunächst suche ich mir über die sehr umfangreiche Suchfunktion bei gpsies.com eine Wanderroute aus und lasse mir den Track in Google-Earth anzeigen. Im heutigen Fall habe ich mich für eine 13 km lange Wanderung im südlichen Siebengebirge entschieden, die ein freundlicher Zeitgenosse dort unter dem Namen „Rosenmontagswanderung“ hoch geladen hat. Nachdem Google-Earth seine unvermeidliche Anfangsanimation beendet hat und der Track vollständig sichtbar ist, aktiviert man das kleine Kästchen neben dem „Geocaching Google-Earth Viewer“ und wartet einen kleinen Moment. Nach kurzer Zeit hat das Helferlein alle Caches die sich im Kartenausschnitt verbergen geladen und zeigt diese mit den entsprechenden Symbolen an. Nun kann man schnell herausfinden, ob eine Wanderroute auch eine entsprechende Cache-Ausbeute hergibt. Einen kleinen Haken hat die Sache: der kostenlose Zugriff ist zahlenmäßig begrenzt. Nach einiger Zeit des Suchens quittiert das Tool seinen Dienst mit der Meldung, dass die Anzahl der Suchabfragen für den Tag erschöpft sei. Wie viele Abrufe man pro Tag machen kann, habe ich noch nicht herausgefunden, bin aber selber auch noch nicht so oft in die Falle getappt.

Das fertige Ergebnis - Track und angrenzende Geocaches auf einen Blick


Heute wurde ich relativ schnell fündig und machte mich gegen 11:00 Uhr auf den Weg vom Wanderparkplatz an der Servatiuskapelle bei Himberg. Es hatte ja doch Einiges geschneit in der vorherigen Nacht, und so machte ich mich schon mal darauf gefasst, zumindest die Caches die in Bodennähe unter Holz oder Steinen versteckt sind nicht finden zu können, aber der erste war gleich ein magnetischer Nano-Behälter (ca. 10x10 Millimeter „groß“) an der Dachrinne der Servatiuskapelle, und bald entdeckt.

Was ich überhaupt nicht so richtig auf dem Schirm hatte war der ziemlich schwere Untergrund, denn unter dem lockeren Schnee lag an den meisten Stellen eine dicke Eisschicht aus den Vortagen. Da ich bei Geocaching-Runden immer ein ordentliches Tempo gehe, bin ich folglich häufig mit dem „Gasfuß“ ein wenig weggerutscht – nicht dramatisch, aber dennoch anstrengend. Als ich den Wagen abschloss hatte ich noch kurz daran gedacht meine Wanderstöcke mitzunehmen, den Plan aber verworfen damit ich die Hände frei habe, denn man muss sich ja auch in die Logbücher eintragen. Nun lagen die Wanderstöcke schön trocken und vor allem wertlos im Kofferraum, während ich auf den meist befestigten Wegen Hansjürgen Bäumler spielte. Na, das konnte ja heiter werden, und richtig: nach ca. einem Drittel des Weges hat es mich dann auf einer ansteigenden, eisigen Teerstrasse erwischt und ich musste ganz kurzfristig auf „Vierradantrieb“ umschalten. Egal, weiter!

Ein bisschen mulmig wurde es mir dagegen am Leyberg. Nachdem ich den einzigen Fernblick auf der Route – der heute auch wegen des dichten Nebels keiner war – genossen hatte, ging es ca. 50 Meter über die vereisten und überschneiten Basaltsteine die eine sehr wilde Naturtreppe formen bergab. Spätestens hier wären Stöcke wirklich sehr hilfreich gewesen und ich habe mich nur mit äußerster Vorsicht, Tritt für Tritt abwärts bewegt. Wenn ich da mit dem Steiß aufgeschlagen wäre, hätte ich meinen Bürostuhl für die nächsten drei Wochen vermieten können. Aber es ging alles gut und bald hatte ich wieder bessere Wege unter den Füßen.

Leider musste ich wegen des recht hohen Schnees (ca. 15cm) einige Dosen am Wegesrand liegen lassen. Eigentlich hatte ich auch noch vorgehabt zwei kleinen Cacherunden mit jeweils zehn Dosen im nahen Westerwald einen Besuch abzustatten, wenn die Zeit noch gereicht hätte, aber diesen Plan musste ich dann ebenfalls wegen der weißen Pracht auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.



So blieb es für heute dann bei einer Winterwanderung mit 5 Cache-Funden auf 13 km und knappen 350 Höhenmetern – allemal besser als auf der Couch abzuhängen. Die Streckenführung war nicht granatenmäßig und der Pfadanteil ebenfalls nicht so dolle (ehrlich gesagt, da war kein einziger Pfad dabei!) aber, wie ich eingangs schon erwähnte: man muss halt Kompromisse machen. Und da sich bei einer Schneewanderung selbst die Waldautobahnen von der besten Seite zeigen, war ich am Ende sogar mit der Route ganz zufrieden.

Ich wünsche Euch einen schönen, und möglichst schneefreien Start in die Woche – und immer schön senkrecht bleiben …
k0erschgen





Sonntag, 10. Februar 2013

Dernau - Krausberg - Häuschen - Steinthalskopf – Katzley

Nachdem gestern der erste Teil des “Wie vermeide ich die Konfrontation mit karnevalistischen Veranstaltungen aller Art?”-Programms durch Neustreichen des Wohnzimmers schon fabelhaft verlaufen war, wollten wir dem sogenannten närrischen Treiben heute durch eine Wanderung entkommen. Die Wettervorhersage für den Sonntag verhieß durchaus entsprechende Möglichkeiten, aber was sich uns heute Morgen bot, als wir den ersten Blick aus dem Fenster warfen, zauberte uns schon ein fettes Grinsen ins Gesicht. Wohnzimmerstreichen ist, wenn man die Zimmerdecke mit einbezieht, eine Sportart die sich muskelbeanspruchungstechnisch doch mehr auf die Beine auswirkt als ich das auf dem Schirm hatte, ist wohl schon ´ne Weile her seit dem letzten Mal. In jedem Fall fühlten sich meine Beine heute Morgen schon an, wie nach zwei Wandertagen á 30km und so musste es heute mal etwas kürzeres sein.

Die Planung war in wenigen Minuten vor dem Frühstück erledigt nachdem mir gewahr wurde, dass es auf www.naturaktiverleben.de tatsächlich noch eine Ahrtalwanderung gibt, die wir bislang nicht gelaufen waren, nämlich dieses schnörkellose Kleinod hier. 13,4 Kilometer, 540 Höhenmeter, 30% Pfadanteil, einmal rauf und einmal runter, schlicht und ergreifend – ab dafür!



Die Anfahrt von Bonn nach Dernau dauert zwar nur 30 Minuten, dafür überquerten wir aber heute gefühlt mindest eine Klimazonengrenze, denn mit jedem Kilometer stieg die Schneehöhe. Oha, und ich hatte keine Sonnenbrille dabei, wo ich doch bei Sonnenlicht schnell zu Schneeblindheit neige; das konnte ja heiter werden. Die Bedenken waren allerdings schnell verflogen als wir kurz vor Erreichen des Parkplatzes oberhalb von Dernau ausstiegen um das erste Winterfoto zu schießen. Es gab später lediglich eine kurze Passage auf der ich meine Augen stark mit der  Hand abschatten musste.

Auf dem Weg um Pfadeinstieg kreuzten einige, unverkennbar als solche gekleidete, Karnevalisten unseren Weg – es hieß also immer noch auf der Hut sein. Aber sobald wir den Wald erreicht und die ersten Höhenmeter in Richtung Krausberg hinter uns hatten, war uns klar, dass wir auch heute wohl vom karnevalistischen Massenwahn verschont bleiben würden. Allerdings wurde uns ungefähr zum selben Zeitpunkt klar, dass die 30% Pfadanteil an einem solchen Wintertag auch ihre Entsprechung beim Tempo finden, die Wege waren schön hart gefroren, aber selbstverständlich auch an einigen Stellen glatt – Obacht also!

Schon der erste Aufstieg bot wintermärchenhafte Ausblicke und Details in Hülle und Fülle. Alles hatte ein kleines Schneehäubchen aufgesetzt und die Sonne strahlte mit einem stahlblauen Himmel um die Wette, dass es nur so eine Lust war. Auch wenn uns der langsam herab fallende Schnee von den Bäumen in Verbindung mit dem schräg einfallenden Sonnenlicht verzauberte, hin und wieder rieselte es uns doch auf den Kopf oder in den Kragen.

Auf dem Krausberg bot sich die erste Gelegenheit ein Panoramafoto zu knipsen. Die Gaststube hatte ebenfalls geöffnet und lockte mit Heißgetränken und warmen Mahlzeiten, aber wir wollten doch lieber noch ein bisschen draußen bleiben. Kurze Zeit später hörten wir laute Stimmen durch den Wald schallen – offenbar eine größere Wandertruppe. Als wir etwas näher kamen stellten wir mit leichtem Schaudern fest, dass es sich wohl um eine Karnevalswandergruppe handeln musste. Die überwiegend älteren Herrschaften führten bunte Hütchen, Tücher, Plastiktröten und andere Acessoires mit sich und als eine ältere Dame mich fragte, ob es auf der Krausberghütten noch etwas gäbe, rechnete ich eigentlich schon fast damit, dass sie aus ihrem Rucksack eine Geneverflasche und ein Plastikbecherchen hervorholen um mir, wie das auf einem Karnevalszug üblich ist, einen Kurzen einzuschütten. Gottseidank ging auch diese Prüfung an uns vorbei und wir machten uns zügig von Dannen.

Ungefähr zur Hälfte der Strecke erreichten wir den höchsten Punkt der Wanderung (Häuschen) wo es leider keine Rundumsicht gibt, außer vielleicht auf die umstehenden Laubbäume. Lediglich eine Schutzhütte mit einer Holztafel, die erinnert, dass man sich auf 507 m ü.N.N. befindet, bot ein wenig Orientierung. Den wackeligsten Punkt der Strecke erreichten wir ungefähr nach weiteren 3 Kilometern, nämlich den Aussichtsturm auf dem Steinthalskopf. Der Turm ist nur für max. 10 Personen gleichzeitig zugelassen. Wenn man dann auf der ca. 8 Meter hohen Plattform steht, fühlt es sich aber eher so an, als wenn der Turm nur für max. 10 Personen nacheinander(!) zugelassen wäre und man mindestens schon die Nummer 9 sei. Der Ausblick von dort oben ist trotzdem sehr schön, leider stören die Tragstützen des Daches ein wenig die Rundumsicht.

Das letzte Highlight auf der Wanderung erreicht man oberhalb der Ahrschleife zwischen Dernau und Walporzheim – die Katzley. Hier bietet sich ein imposanter Blick auf die gegenüberliegenden Weinterassen (also die wo er wächst, nicht die wo er getrunken wird) und auf Walporzheim und das dahinter liegende Kloster Kalvarienberg. Der Abstieg ins Tal war dann noch mal ein bisschen abenteuerlich. Der schmale, felsige Pfad war mit Schnee und Eis überzogen und so mussten wir schon gut aufpassen, wohin wir unsere Schritte lenkten. Das letzte Stück zurück nach Dernau auf dem Bergpfad oberhalb der Bahnstrecke war dagegen ein Kinderspiel und so waren wir nach viereinhalb Stunden wieder zurück am Ausgangspunkt.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass wir kurz vor der Katzley mit weit schallendem Musikvereingetröte und –getrommel vom in Walporzeim stattfinden Karnevalszug bespasst wurden – so erwischte uns der Karneval dann doch noch gegen Ende des Tages, wenn auch nur mit einem Streifschuss. You can run, but you cannot hide …

Dem Team von www.naturaktiverleben.de gebührt wieder einmal großer Dank für diese wirklich schöne und kurzweilige Rundwanderung, die auch in den anderen drei Jahreszeiten für traumhafte Wandererlebnisse sorgt. Offenbar habe ich doch ein paar schöne Touren bislang nur deshalb versäumt, weil ich mir immer die etwas längeren Strecken ausgesucht habe, aber es liegt ja bald wieder ein Wandersommer vor uns.

Jetzt wäre es schön, wenn morgen auch Teil 3 des eingangs erwähnten Programms gut funktionieren würde, aber das muss sich ja erst noch zeigen. Allen Karnevalisten wünsche ich „vill Spaß an dr´ Freud“, allen Nichtkarnevalisten wünsche ich, dass sie ihre Refugien finden mögen und allen zusammen wie immer eine entspannte Woche.

Schwenk dr´ Hot, maat et joot!
k0erschgen


PS: Ach übrigens ... Aufmerksame Blogleser haben es sicherlich schon gemerkt, dass ich seit einiger Zeit ein neues Photoalbum verwende. So langsam bin ich wirklich zufrieden mit der Funktionalität. Zusätzlich habe ich begonnen mein Photos mit Geotags zu versehen. So findet Ihr nun auf jedem Bild, zusätzlich zu dem Link das Bild in Originalgröße in einem neuen Fenster zu öffenen, einen Link zu Google Maps mit dem tatsächlichen Aufnahmeort des Bildes.