Sonntag, 22. April 2012

Bad Münstereifel, Eschweiler Tal und Bruder Klaus Kapelle

Nachdem es in den letzten Wochen hier in meinem kleinen Wanderblog ein wenig ruhig geworden ist, wurde es noch mal höchste Zeit für Neuigkeiten aus k0erschgens Lieblingswanderland, nämlich der (auch schon im frühen Frühjahr) bezaubernden Eifel. "Ruhig in den letzten Wochen" heißt aber mitnichten, dass ich bräsig auf der Couch herum gelegen hätte. Vielmehr war ich damit beschäftigt einige der vielen Wandercaches, die ja quasi vor meiner Haustür liegen, zu absolvieren, und die haben´s auch teilweise wirklich in sich. So kamen denn in den letzten Wochen, auch ohne die gewohnten Wanderungen, wieder viele Kilometer zusammen.

Heute wollten wir dem angesagt schlechten Wetter trotzen und wurden mit einer wirklich schönen und abwechslungsreichen (und wider Erwarten, recht trockenen) Wanderung belohnt. Für den heutigen Sonntag hatte ich die Tour Bad Münstereifel, Eschweiler Tal und Bruder Klaus Kapelle von www.naturaktiverleben.de herausgesucht. Zwar bietet diese 22 Kilometer lange Rundwanderung knappe 500 Höhenmeter, jedoch keine Möglichkeit zu einer Mittagseinkehr. Das kann einen Wanderer aber keinesfalls erschüttern, der Plan lautete: Brötchen mitnehmen - falls der kleine Hunger kommt - und sich den großen Hunger für einen anschließenden, ausgedehnten Besuch beim französischen Bäcker in Nöthen aufsparen.

Es ist wirklich erstaunlich wie schnell man vom Bahnhof in Bad Münstereifel, dem Start der heutigen Runde, mitten im Grünen steht. Der Weg führte uns zuerst am Steinbruch vorbei durch das Eschweiler Tal in das gleichnamige Örtchen. Besonders interessant ist an dieser Runde die Abwechslung zwischen weiten Ausblicken und Waldabschnitten. Der Fernblick reicht an einigen Stellen bis weit hinunter in die Kölner Bucht, und wäre es heute noch etwas klarer gewesen, hätte man bis nach Wesseling schauen können. Im Kontrast dazu befinden sich, die für diese Gegend typischen, kleinen, teilweise mit Gras und Kiefernwäldchen bewachsenen Hügelkuppen. Auch sportlich hatte die Strecke, und das bereits im ersten Abschnitt, einiges zu bieten. Die ersten fünf Kilometer bieten bereits zwei kernige Anstiege - nichts dramatisches, aber zum warm werden reicht das völlig.

Ein besonderes Highlight ist die Bruder Klaus Kappelle. Das sollte man sich unbedingt einmal ansehen und vor Ort einen Blick in das kleine Faltblatt werfen, welches die Entstehung dieses architektonisch sehr eigenwilligen Bauwerks beschreibt. Sehr spannend: während mir das Äußere so gar nicht in die Landschaft zu passen schien, fand ich im Inneren, bedingt durch die Bauweise und die Konzeption des Gebäudes, eine sehr starke Anlehnung an den Charakter der Umgebung.

Überraschend war dann auch im direkten Anschluss an dieses kulturelle Ereignis der brettharte Westwind, dem wir uns von diesem Punkt der Strecke immer wieder einmal entgegenstemmen mussten. Mit recht zügigem Schritt (4,6 km/h - das ist für Mittelgebirge ganz in Ordnung) gelangten wir nach kurzer Rast, über die Streuobstwiesen im Westen von Bad Münstereifel wieder zurück in die Kurstadt und damit zum Endpunkt unserer Wanderung.

Jetzt war es aber wirklich allerhöchste Zeit für eine kräftige Tasse Kaffee und ein ordentliches Stück Kuchen. Dazu mussten wir allerdings noch 5 Minuten fahren, und zwar nach Nöthen. Der kleine Eifelort Nöthen wurde bereits im alten Testament erwähnt, nämlich als Standort des ersten, öffentlichen Fernsprechers (" ... und seid Ihr in Nöthen, so rufet mich an!") aber dies nur am Rande. Wahrhaft biblisch (wenn auch eher im Sinne von göttlich) ist hingegen das, was man dort in der "Bäckerei Konditorei Dumesny" aufgetischt bekommt. Die verschiedenen Tartes, Torten und Törtchen die dort angeboten werden sind einfach nur köstlich und somit ideal um einen gelungenen Wandersonntag auch kulinarisch entsprechend abzurunden.

Ach ja, Bilder gibt es natürlich auch gleich noch. Wie immer gilt hier: wem das Ganze zu klein erscheint, einfach auf ein Bild klicken und das neue Fenster beliebig vergrößern.

Einen guten Start in die neue Woche, allerseits
k0erschgen