Sonntag, 13. Januar 2013

5 Gipfel Wanderung im Siebengebirge

So ein geiles (sorry, für die verbale Entgleisung) Winterwetter muss man doch zum Wandern nutzen, oder? Da es keine allzu weite Anfahrt werden sollte, habe ich gestern auf meinem Rechner flux eine Rundtour im Siebengebirge zusammengeklickert. Das kann man ganz gut auf Basis einer bereits bestehenden Tour von der Website gpsies.com machen. Man lädt sich einfach eine Rundtour, oder auch mehrere kleine Streckentouren herunter und schneidet, klickt und klebt sich daraus (ich mache das mit dem Programm MapSource von Garmin) eine neue Wanderung zusammen. Ein wenig gefährlich ist, dass man so einen wunderbar für die Navigation funktionierenden Track hinbekommt, aber leider fehlen in vielen Bereichen die Höhenprofilinformationen, sodass man bzgl. des Schwierigkeitsgrads der Runde ein wenig im Unklaren bleibt – eine Unachtsamkeit die mir, und anderen, schon früher einmal ordentliches Knieschnackeln bereitet hat. Aber auch dafür gibt es ja eine Lösung, nämlich den fertigen Track bei wieder gpsies.com hoch laden, die Höheninfos neu berechnen lassen und den so komplettierten Track schließlich als Guide für die Wanderung nutzen.

Da ich zwar schon im Siebengebirge unterwegs war, aber den höchsten Berg – den 440 Meter hohen Ölberg – bisher ausgelassen habe, musste dieses Highlight natürlich in die heutige Tour eingebaut werden. Außerdem wollte ich möglichst viele Einkehrmöglichkeiten ansteuern können, falls sich der kleine Hunger oder der große Durst kurzfristig anmelden sollten.

So kam eine 18,4 km lange und 840 Höhenmeter umfassende Rundwanderung vom Petersberg über die Klosterruine Heisterbach, den Nonnenstromberg, den Stenzelberg, den kleinen und den großen Ölberg, sowie die Burgruine Rosenau zustande.

Um kurz vor elf starteten wir auf dem Parkplatz am vornehmen Steigenberger Grand Hotel auf dem Petersberg mit einem grandiosen Panoramablick über das Rheintal. Das Siebengebirge ist ja im Ganzen landschaftlich gesehen wirklich eine Perle. Was den Eindruck ein wenig trübt ist die Tatsache, dass an Sonnentagen wirklich ganze Volksscharen dort oben unterwegs sind, und somit auch manche, nervige Zeitgenossen. Aber bei so einem Kaiserwetter und der (wie ich sagen muss „per Zufall“) wirklich tollen Wegführung mit vielen Pfadanteilen, konnte uns das die Laune nicht im geringsten trüben.

Besonders schön ist der Aufstieg entlang der alten Klostermauer, der Stenzelberg mit seinen tollen Gesteinsformationen und traumhaften Ausblicken (dort war es übrigens bedingt durch die Sonneneinstrahlung auf den Felsen, direkt mal einen Rock wärmer als an anderen Stellen) und natürlich der Ölberg, von dessen Gipfel man seeeeeehhhr weit nach fast allen Richtungen in die Landschaft schauen kann – und die Fernsicht war heute wirklich ganz ordentlich, selbst der Kölner Dom war deutlich zu erkennen.

Auf dem Ölberg hatte, neben dem üblichen eher „feinen“ Restaurantbetrieb ein eher auf Kiosk getrimmter Getränkeausschank geöffnet, der Kaffee mit lecker Glühweinaroma verkaufte. Auf unseren Hinweis ernteten wir vom Maître lediglich ein lapidares „die Tassen sind aber gespült“ und ein kaum bedauerndes Schulterzucken. Na wenigstens war der Kaffee dafür nicht zu heiß! So ähnlich wie der Latte-Macchiato, den wir einige Stunden vorher am Einkehrhaus zwischen Petersberg und Nonnenstromberg zu uns genommen hatten. Also an der Servicequalität müssen die Siebengebirgler noch ein wenig feilen.

Nach dem wir der Sonne auf der Burgruine Rosenau noch eine gute Nacht gewünscht und nebenbei noch schnell einen kleinen Geocache aufgestöbert hatten, machten wir uns auf den letzten Abschnitt zurück zum Petersberg, den wir bei Anbruch der Dunkelheit kurz vor 18:00 erreichten. Hier hätte ich gerne noch ein Lichterpanorama von Bonn geschossen, aber leider konnte ich keinen guten und bewuchsfreien Platz mehr finden.

Die Temperaturen lagen heute auch tagsüber nur knapp über dem Gefrierpunkt und so waren alle Wege mit Ausnahme weniger, rutschiger Stellen wirklich toll begehbar. Allerdings schlaucht einen die Kälte schon ein wenig und wenn man sich anschließend wieder ins Auto setzt, merkt man seine Gelenke deutlich. Dennoch war das eine wirklich schöne Wanderung und ich stelle Euch neben den üblichen Fotos, hier noch den Link zum Herunterladen des Tracks ins Netz.

Einen schönen Start in die neue Woche. Hoffentlich bleibt uns die Sonne noch ein wenig erhalten.
Viele Grüße

k0erschgen