Dienstag, 9. Oktober 2012

Naturpark Südeifel, Deutschland-Luxemburg und zurück

Naturpark Südeifel, erster Tag

So. 07.10.2012

In der Vergangenheit hatte es mich ja schon das eine oder andere Mal in die Südeifel, genauer in die Nähe des Ferschweiler Plateaus geführt. Eine ganz tolle und reizvolle Landschaft, wie ich finde und insbesondere die bizarren Buntsandsteinfelsen, die hier ja in rauen Mengen an jeder Ecke herumliegen, haben es mir angetan.

Nach dem ich kürzlich über einen Blogeintrag bei WandernBonn gestolpert bin, rückte diese Region wieder mal in meinen Fokus und zudem ergab sich schon bald die Gelegenheit an einem verlängerten Wochenende zwei günstige Übernachtungen in Oberweis, einem kleinen Ort in der Nähe, zu buchen.

Auf der Seite des Naturwanderparks gibt es bereits einige schöne Touren die sich grenzüberschreitend entweder entlang der Sauer oder der Our bewegen. Wir haben uns für den ersten Tag die knapp 25km lange Tour Felsenweg 3 Ferschweiler – Berdorf von diesem Portal ausgesucht.

Nach einer ruhigen und staufreien Anfahrt am Sonntagmorgen starteten wir am kleinen Örtchen Ferschweiler (auf dem gleichnamigen Plateau) in eher wolkiges Wetter. Allerdings hatte sich die Sonne auf der Hinfahrt über die A48 schon einige Male blicken lassen und die neueste Wettervorhersage war optimistisch genug für Wanderer. Nach wenigen hundert Metern zeigte sich unser Zentralgestirn dann auch schon und zwar leicht verhüllt durch den Morgennebel der sich durch den lichten Kiefern- und Buchenwald zog. Das ergab eine absolut zauberhafte Lichtstimmung und unsere Laune, die ohnehin schon ziemlich gut war, bekam noch mal einen ordentlichen Schub in Richtung positiv.

Die Strecke hat wirklich alles was eine Premiumwandertour braucht: einen hohen Pfadanteil, wunderschöne Ecken, abwechslungsreiche Landschaften, das richtige Verhältnis von An-/Abstiegen zu ruhigen, ebenen Passagen, Steine, Wald und Wasser. Allerdings birgt der GPX-Track die, sagen wir es mal so, eine oder andere Interpretationsmöglichkeit. Mein Garmin ist eigentlich recht präzise, trotzdem führte uns der Track zwei-/dreimal (infolge ungenauer Aufzeichnung die auch öfters erkennbar weit neben den auf dem Kartenmaterial eingezeichneten Wegen liegt) ziemlich in die Pampa. Nur gut dass man sich mit GPS nicht grundsätzlich verlaufen kann. Hier sollte der Tourenanbieter sich vielleicht mal ein paar Gedanken zum Thema Datenqualität machen. Insbesondere Wanderer die noch nicht so viel Erfahrung mit GPS-Wandern haben könnten sich sonst vielleicht zu dem einen oder anderen Kraftausdruck hinreißen lassen …

Es gibt viele Highlights auf dieser sehr schönen Runde, zu den schönsten zählen für mich die „Schweineställe“, Schloss Weilerbach (an dem ich vor einem guten Jahr schon einmal mehr oder weniger achtlos vorbeigewandert bin), die Gegend um den Ort Berdorf und auch das Sauertal.

Wir haben uns nicht gehetzt, sodass noch genügend Zeit blieb die Landschaft zu bewundern und das eine oder andere Foto zu schießen, und kamen nach 630 Höhenmetern Gesamtanstieg gegen 18:00 Uhr wieder am Ausgangspunkt der Wanderung an, ohne einen einzigen Tropfen Regen abbekommen zu haben. So muss das! Und damit Ihr es bequemer habt wenn Ihr Euch von der Gegend einen Eindruck verschaffen und nicht lange im Netz herumsuchen wollt, habe ich hier mal unsere Trackaufzeichnung bei GPSIES hochgeladen:



Naturpark Südeifel, zweiter Tag

Mo. 08.10.2012

Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel Wirtz in Oberweis (wo man wirklich recht gut und preiswert sein müdes Haupt zur Ruhe betten kann) sollte es heute zu einer gemütlichen Flußtalrundwanderung (eine Talseite `rauf, die andere wieder `runter) an der Our gehen.

Selbstredend gibt es hierzu auch einen GPX-Track (was für eine Überraschung) und zwar wieder vom gleichen Anbieter. Nachdem uns der Track vom Vortag ja ein wenig genasführt hatte, sollte heute die  Nat´Our Route 2 einem Qualitätscheck unterzogen werden.

Recht spät ging es auf den Weg nach Dasburg, dem Ausgangs- und Endpunkt der Wanderung. Zudem wurden wir auch noch von herrlichen Herbstmotiven (mit Morgennebel randvoll gefüllte Täler, etc.) oder kuriosem (ein Ort der in seinem Wappen eine Eierhandgranate führt) entlang des Weges immer wieder abgelenkt. Aber es sollten ja auch nur 18 Kilo- und 370 Höhenmeter unter die Wanderstiefel, da kann man es ja mal etwas ruhiger angehen lassen.

Gegenüber der Vortagswanderung, die sich ja in weiten Teilen durch die Buntsandsteinfelsen schlängelt, gab es hier das Kontrastprogramm in Form einer sanften und malerischen Flußauenlandschaft die das Prädikat "Nat´Our" durchaus verdient. Lediglich der Pfadanteil fällt hier ein wenig sparsam aus. Der herbstliche Wald, der sich auch hier natürlich schon in den buntesten Farben zeigt entschädigt aber für Vieles. Auch zu dieser Wanderung will ich Euch die Trackaufzeichnung nicht vorenthalten:



Die Qualität des GPX-Tracks war auf dieser Wanderung schon deutlich besser, was mich aber gar nicht wundert, da die Landschaft nicht so extrem ist und keine felsigen Hänge aufweist (letztere machen die GPS-Aufzeichnungen generell etwas ungenau). Dennoch gibt es einen klaren Fehler an einer Stelle wo der Weg eine Schleife macht. Der Irrtum fällt allerdings recht schnell auf und man läuft nicht Gefahr wirklich viel Strecke umsonst zu gehen.

So ging es auf der deutschen Seite die Our flussaufwärts, auf der luxemburgischen Seite die Our flussabwärts und wieder haben wir keinen Tropfen Regen abbekommen. Für ein Wochenende mit eigentlich durchwachsen angekündigtem Wetter schon mal eine äußerst positive Bilanz.

Das wir am kommenden, dritten Tag dann doch noch einmal ganz kurz die Regenjacke auspacken mussten, konnte den Gesamteindruck nicht trüben. Es sollte ja auch eigentlich nur eine kleine Runde oberhalb des Echternacher Sees werden, bevor wir wieder Richtung Heimat ziehen mussten, die sich dann doch noch spontan zu einer Powercaching-Tour mit insgesamt 17 Kilometern und 18 „Found-Logs“ auswuchs. So kamen an diesem proppevollen Wanderwochenende insgesamt runde 60 Kilometer unter die Füße – keine schlechte Bilanz! Noch zehn mehr pro Tag und ich wäre in die Nähe meines Dreitage-Rekords aus der Südpfalz Mitte Juni gekommen, aber man muss es ja nicht übertreiben.

Fotos gibt es natürlich auch, viel Spaß damit und viele Grüße
k0erschgen