Dienstag, 20. Dezember 2011

Wassertour im Vennvorland: Der Hasselbachgraben

Nach langer Wanderabstinenz (immerhin 4 ganze Wochen!) musste es an diesem Sonntag mal wieder eine etwas längere Runde sein. Das es Schnee geben könnte hatte ich während der spontanen Planung gar nicht so richtig auf dem Schirm, das wurde mir erst am Vorabend klar, und wir hatten uns ausgerechnet eine Venntour mit 22km Länge von der NAE-Website ausgesucht. Die vielen positiven Meinungen der Vorwanderer zu dieser Tour ließen Gutes erahnen, empfahlen aber auch eine sorgfältige Vorbereitung, insbesondere was die vielen schwierig zu findenden Pfadeinstiege angeht.

Nachdem erst mal das Problem mit der Anfahrt auf den verschneiten Straßen bewältigt war ging´s relativ spät, so gegen 11, von einem kleinen Wanderparkplatz in der Nähe von Rott bei Roetgen in der Nordeifel los. Über Nacht waren ca. 10cm ziemlich nasser Neuschnee gefallen, der, zusammen mit einem leichten Nebel, die Landschaft in eine geheimnisvoll-wildromantische Atmosphäre tauchte.

Es ist schon erstaunlich was für ein enormer Wasserspeicher solch ein Hochmoor ist, allerdings hatte der Schneefall der vorangegangenen Nacht das Fass buchstäblich zum Überlaufen gebracht. Überall lief reichlich Wasser über die Wald- und Feldwege und das Schuhmaterial konnte endlich einem ausgiebigen Härtetest unterzogen werden (seltsam dass ich damit bis zum Dezember warten musste – hatte denn nicht alle Welt den ganzen Sommer über das ach-so-schlechte Wetter geklagt?).

Ungefähr ein Viertel der Wanderung verläuft entlang des Hasselbachgrabens. Da in diesem Abschnitt keine Gefälle oder Steigungen zu überwinden sind, ging es trotz Schnee erstaunlich zügig voran. Die nachfolgenden, tiefer gelegenen Passagen waren hingegen eine sehr schlammige Angelegenheit und wir mussten uns öfters einen Durchgang jenseits der aufgeweichten Wege suchen.

Den ursprünglichen Plan zur Mittagsrast in Zerkall einzukehren mussten wir aus Zeitgründen leider verwerfen, zu groß war die Gefahr, dass wir die letzten Kilometer bei Dunkelheit hätten zurücklegen müssen. Alles in allem eine weitere, sehr schöne und abwechslungsreiche Tour die man aber wohl besser in der trockenen Jahreszeit gehen sollte da die aufgeweichten und teils überschwemmten Wege den Laufrhytmus doch stark behinderten. Da fast der komplette Weg am Wasser vorbei, und ein großer Teil durch Wald führt, kann man die Runde ganz bestimmt auch bei recht heißem Wetter in Angriff nehmen.

Landschaftlich fand ich die Ecke sehr gelungen und ich war bestimmt nicht zum letzten Mal dort, im hohen Norden der Eifel. Bilder gibt´s leider diesmal nicht so viele. Irgendwie fehlte mir einfach der Blick – vielleicht bin ich aber auch nicht so geübt im Ablichten von Schwarzweiß-Motiven …

Viel Spaß und, falls wir uns nicht mehr lesen sollten, schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins nächste Wanderjahr.




Sonntag, 20. November 2011

Zwischen Barweiler und Adenau - Wanderoase nahe des Nürburgrings

Die Tage werden langsam immer kürzer und damit auch die Wanderungen. Heute waren es gemütliche 17 km verteilt auf 440 Höhenmeter in Sichtweite der Nürburg und der Hohen Acht – eigentlich ein etwas längerer Spaziergang. Aber egal, das grandiose Wetter, dass Petrus uns Wanderern diesen Herbst beschert muss unbedingt genutzt werden, auch wenn für eine längere Tour nicht genug Zeit ist. Zudem musste ich einfach an diesem Wochenende mal ein bisschen langsam machen, man ist ja auch nicht mehr der Jüngste ;-)

Die Tour gibt es in Details einmal mehr bei www.naturaktiverleben.de zum Download als GPS-Track. Wir sind allerdings entgegen der Original-Reihenfolge in Adenau gestartet um an der Barweiler Mühle zu Mittag einkehren zu können.

An der Barweiler Mühle gibt es wohl so eine Art Angler-Mekka – zumindest wenn es um das Fangen wirklich großer Fische geht. Als wir um viertel vor zwölf ankamen saßen und standen dort bereits ca. 40 Angler und badeten mitgebrachte Maden, Würmer und Köderfische aller Art im trüben Wasser des recht großen Teiches neben dem kleinen Restaurant „Zur Fischerhütte“.

Das Haus wird von vietnamesischen Besitzern geführt und verfügt im Winter über eine kleine, gemütliche, ofenbeheizte Gaststube. Im Sommer kommt noch ein zweiter, heller Speiseraum dazu. Es gibt eine recht bunte aber übersichtliche Speisekarte mit nummerierten Gerichten. Konsequenterweise sind dabei vietnamesische Gerichte mit Vxx und deutsche Gerichte mit Dxx gekennzeichnet, damit es nicht zu Verwechslungen kommen kann. Ich glaube wir hatten V51 und V53 bestellt – d.h. Nasi Goreng, resp. Bami Goreng. Es hätte aber auch D46 (Rumpsteak) oder D27 (Gemischter Salat) sein können. Natürlich habe ich sofort nach V2 gesucht, konnte aber leider nichts finden (V2 ist, glaube ich, auch seit 1945 nicht mehr auf irgendeiner Karte zu finden …) Wie auch immer, das Mahl war schmackhaft und reichhaltig genug um auch für die noch folgenden Anstiege genug Energiereserven bereit zu stellen, die Preise moderat, die Bedienung freundlich, was will man mehr?

Herbstwanderungen finde ich deswegen gut weil man auf großen Teilen der Strecke lautstark durch das hoch auf dem Boden liegende Laub rascheln kann – ich liebe es! Allerdings bekommt man deswegen keine Tiere zu sehen und außer einem verschreckten Eichhörnchen wollte sich heute kein anderer Waldbewohner zeigen. Dennoch zeigte sich die Eifel auch im herbstlichen Gewand heute wege- und wettertechnisch von ihrer allerbesten Seite, auch wenn es hier und da mal ein kurzes Stück über eine Teerstraße ging. Meistens führte der Weg durch hohe Laubwälder und weitläufige Täler. Dabei gab es immer wieder schöne Ausblicke über die Eifelhöhen, die Hohe Acht und die Nürburg. Alles in allem eine schöne, recht einfache Tour in der gewohnt hohen Qualität der NAE-Touren.

Viel Spaß beim Fotoalbum-Durchklicken!




Sonntag, 6. November 2011

Von Niederfell nach Brodenbach – Moselblicke im Überfluss

Was für ein Kontrastprogramm! Für den Sonntag war natürlich, wie an jedem zweiten Sonntag in diesem Jahr, Wandern angesagt. Für die ersten beiden Tage des Wochenendes allerdings, hatte mich mein unplaqued-Bandkollege Rolf zu einer kleinen Songwriting- und Recording-Session nach Bad Soden am Taunus eingeladen. Obwohl ich schon seit dreißig Jahren mehr oder weniger semi-professionell Musik mache, fällt mir das Songschreiben immer noch reichlich schwer, was auf meinen o.g. Namensvetter in keinster Weise zutrifft. Eigentlich war der Plan, ein paar seiner eigenen Songs neu aufzubereiten und aufzunehmen. Stattdessen gelang es uns zu einer Musik, die ich schon seit Monaten im Kopf hatte, einen nigel-nagelneuen Text zu verfassen. Nach einem weiteren Tag war das ganze Ding dann im Kasten, respektive auf der Festplatte, und ich konnte am Sonntagmorgen mit dem selbstgeschriebenen Kopfkino-Soundtrack für eine traumhafte Wanderung Richtung untere Mosel aufbrechen.

Wie schon oft in diesem Jahr haben wir uns eine Tour von www.naturaktiverleben.de ausgesucht – diesmal eine die erst kürzlich veröffentlicht wurde „Von Niederfell nach Brodenbach – Moselblicke im Überfluss“. Und wie immer wurden wir nicht enttäuscht. In meiner persönlichen Bestenliste hat sich diese Tour auf einem der vorderen Ränge einsortiert. Sehr abwechslungsreich, hoher Pfadanteil, häufig wechselnde Vegetation und die atemberaubenden Moselpanoramen lassen zu keiner Zeit Langeweile aufkommen. Der Schwierigkeitsgrad ist für die moderaten 620 Höhenmeter erstaunlich hoch, was hauptsächlich an den anspruchsvollen Abstiegen liegt, die man besser konzentriert und aufmerksam in Angriff nehmen sollte wenn man keine Stöcke dabei hat. Insgesamt wartet die Strecke mit drei knackigen Anstiegen auf, die aber gut und zügig machbar sind. Wir haben übrigens die kürzere Variante (14km) gewählt, da es erst um 10:00 Uhr losgehen konnte und die Dämmerung zu dieser Jahreszeit ja schon sehr früh hereinbricht – außerdem mussten wir ja noch den Bus zurück nach Niederfell erwischen

Ein ganz besonderes Highlight war der Abstieg durch ein beinahe schluchtartiges Laubwaldtal hinab nach Brodenbach im leichten Dämmerlicht. Das war ganz großes Kino! Alleine schon dieser Eindruck hätte all die vorhergehenden, mühsamen Anstiege locker aufgewogen. In allen Belangen also eine sehr empfehlenswerte Wanderung. Wer zur Halbzeit in Oberfell einkehren möchte, dem sei die Gaststätte „Zum Rebstock“ empfohlen. Da gibt es ordentliches Essen zu moderaten Preisen. Die Bedienung ist freundlich, die Speisekarte eher gut bürgerlich, nicht zu überfüllt, und auch für den Vegetarier finden sich ein paar Gerichte.

Nun bleibt mir nichts mehr als Euch viel Spaß beim Betrachten der Fotos zu wünschen.




Sonntag, 23. Oktober 2011

Quellen, Teiche, Biotope – Gewässeridylle um Rheinbach

22 Kilometer und schlappe 350 Höhenmeter. Das klingt ja eher nach einem gemütlichen Spaziergang. Aber da ich ja vor zwei Wochen zum Hardcore-Geocaching im FoF unterwegs war kann man es ja erst mal wieder langsam angehen lassen. Dazu kam diese Runde heute bei absolutem Traum-Herbstwetter gerade recht. Die Veranstaltung lief unter dem Titel: "Quellen, Teiche, Biotope – Gewässeridylle um Rheinbach" und wurde technisch (also jetzt GPS-technisch) ein weiteres Mal vom NAE-Team unterstützt. Wenn so ein Klasse-Wetter prognostiziert ist, sollte man seine Wandertouren nicht bei irgendeinem "Billigheimer" suchen gehen - da ist bewährte Qualität gefragt.

Erwähnenswert ist in jedem Fall die Einkehr-Location im Restaurant "Zu den vier Winden". Da hat man wirklich das Gefühl die Zeit sei stehengeblieben. Es gibt in der Inneneinrichtung überhaupt kein erkennbares Konzept. Die meisten Gegenstände die man als Deko und Gebrauchsgegenstände vorfindet wurden offenbar irgendwann während der letzten 60 Jahre zusammengesammelt. Ich mag solche Läden, da hat man immer was zum Gucken. Auch das Personal fügte sich nahtlos in das Gesamtkunstwerk (jetzt hätten wir dann doch eine Art Konzept entdeckt, oder?). Ich kann es nicht so recht beschreiben, am Besten einfach mal vorbeischauen.

Da wir diesmal schon zu dritt losgezogen sind - ja, die kleine Wandergemeinde rund um Reverend k0erschgen wird kontinuierlich größer - gibt´s nicht so viele Fotos, da ich leider nicht so multitaskingfähig bin (Ein-/Ausatmen, rechter Fuß/linker Fuß, Navigieren, Fotografieren und dabei noch gepflegte Konversation betreiben ... da kann man schon mal in´s Schleudern kommen oder gar gegen eine Baum rennen, deshalb ist Vorsicht geboten). Die wenigen Fotos die es aber gibt, will ich gerne mit ein paar spitzfindigen Kommentaren verzieren. Der Link zum "Flickr-Fotoalben-Crashkurs" ist ja mittlerweile - dank der Neu-/Eigenentwicklung obsolet geworden. Deswegen bleibt mir jetzt wirklich nur noch Euch viel Spaß zu wünschen.




Sonntag, 9. Oktober 2011

„Sonntäglicher Schlendrian“ oder „Ein Tag im Field of Fame“

Eigentlich war an diesem Wochenende keinerlei körperliche Betätigung geplant. Seit April war ich jeden zweiten Sonntag auf Tour gewesen (ungeachtet aller Wetterkapriolen) und diesen Sonntag wollte ich eigentlich mal gar nichts machen. Am Samstag Nachmittag stand eine Probe, am Abend dann die „lange Loriot Nacht“ auf dem Programm – nicht wirklich ein Garant für frühes zu Bett gehen. Zudem hatten die Wetterfrösche mehr oder weniger Dauerregen prophezeit, weshalb ich mich auf Ausschlafen eingestellt hatte (sofern man bei meiner chronischen senilen Bettflucht überhaupt davon sprechen kann, spätestens 09:30 ist sowieso die Nacht vorbei).

Es muss gegen 11:30 gewesen sein, als mir so richtig klar wurde, dass draußen die Sonne schien. Auch die Herren Wetterfrösche im Netz versprachen jetzt heiteres Wetter und erst für den Abend Eintrübung mit Schauern. Auf jeden Fall aber viel zu gutes Wetter zum drinnen Hocken. Für eine Wanderung war es jetzt leider schon etwas zu spät - es wird ja auch schon wieder früher dunkel und ich hatte nicht wirklich eine Route vorbereitet.

Aber es gibt ja auch noch andere mögliche Outdooraktivitäten. Warum also nicht mal einen halben Tag im „FoF“ ("Field of Fame", zu deutsch: „Feld des Ruhms“) verbringen, jede Menge „Tradis“ „loggen“ um die „Statistik“ nach oben zu drücken und nebenbei das „Favoritenpunktekonto“ wieder auffüllen? Coole Idee! Direkt mal den Rechner anwerfen und mit Hilfe von „OpenStreetMap“, „MapSource“ und „www.geocaching.com“ einen Satz von „Listings“ planen die sich für eine „schöne Runde“ eignen. Oh, Entschuldigung, vielleicht sollte ich mal kurz erklären, was es mit diesen ganzen Begriffen auf sich hat. Es geht um …

… Geocaching

Ganz von vorne, immer schön der Reihe nach. Im Frühjahr hatte ich mir einen GPS-Tracker zugelegt um damit beim Wandern ohne Karte navigieren zu können. Man kann sich mittlerweile jede Menge GPS-basierte Wanderrouten aus dem Netz laden und wenn man ein bisschen aufpasst gehört „Verlaufen“ der Vergangenheit an. Ein Arbeitskollege machte mich dann kurze Zeit später auf Geocaching aufmerksam. Davon hatte ich schon öfters gehört, war aber eher der Meinung, dass es sich dabei um einen Trick der Gesundheitsministerien handelte, mit dem Ziel lichtscheue Nerds von ihren Rechnern weg in an die frische Luft zu locken. Nun, weit gefehlt: mittlerweile gibt es weltweit 1,5 Millionen registrierte Geocaches und alleine in Deutschland wird die Zahl der aktiven Geocacher auf ein paar zehntausend geschätzt. Wenn man sich in der Gemeinde ein wenig umschaut findet man unter den Geocachern natürlich auch eine Menge Nerds. Vor allem aber viele „ganz normale Leute“ die sich einfach gerne draußen aufhalten und zudem einen Hang zu technischen Spielereien haben.

Das Prinzip …

… ist schnell erklärt: „Cache“ bedeutet sinngemäß übersetzt soviel wie „Versteck“. Jemand versteckt also eine Plastikdose im Wald oder an einem anderen Ort und veröffentlicht die Koordinaten (also Längen- und Breitengrad) auf einer speziellen Website im Internet. Andere Geocacher versuchen nun anhand dieser Koordinaten das Versteck zu finden um sich dann in das Gästebuch, meist Logbuch genannt, einzutragen und - später zuhause - auch in das virtuelle Gästebuch auf der Website.

Hier sehen wir einen klassischen Cache mit Logbuch und Tauschgegenständen.


Dazu braucht der Cacher ein Gerät auf dem er die Koordinaten eingeben kann und dass ihm jederzeit die Richtung und Entfernung zu der eingegebenen Koordinate anzeigt. Damit „peilt“ man sich also Stück für Stück an das Versteck heran. In vielen Dosen befinden sich Tauschgegenstände sog. „Trades“ die von den Findern zum Tauschen benutzt werden können. Dabei gilt die Regel: „Trade up or trade equal! Don´t trade down“ – „Tausche höherwertig oder tausche gleichwertig! Tausche nicht niederwertig!“. Damit soll verhindert werden, dass der Wert der Tauschgegenstände in so einer Dose mit der Zeit sinkt.

Das klingt jetzt noch nicht besonders spannend, aber es gibt eine Menge Begleitfaktoren die die Sache interessant machen. Da wäre zuerst mal die Art des Verstecks. Hier gibt es alle denkbaren Spielarten. Der Klassiker ist wohl eine normale Gefrierdose die an der hohlen Wurzel eines Baumes unter Steinen und Moos verborgen liegt. Es gibt aber auch kleinere Dosen, die so raffiniert verborgen sind, dass man manchmal mehrere Augenpaare oder auch mehrere Anläufe braucht um sie aufzuspüren. Manche „Cacheowner“ – so nennt man den, der die Dose versteckt hat – legen dabei einen Erfindungsreichtum an den Tag, den man schlichtweg als genial bezeichnen muß. Hin und wieder findet man auch kleine, mechanische oder elektronische Wunderwerke vor und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Gelände und Schwierigkeitsgrad

Für jeden Cache ist auf der Website, mit den Noten 1 bis 5, angegeben wie die Schwierigkeit und das umgebende Gelände einzustufen ist. Ein Versteck mit Schwierigkeitsgrad 4 in einem Gelände der Kategorie 5 kann dabei schon mal „längeres Suchen mit geschultem Auge am Klettergeschirr in 2100 m Höhe“ bedeuten. Es kann aber auch sein, dass zuerst mal ein Rätsel gelöst werden muss um überhaupt an die Koordinaten zu kommen. Die meisten Caches findet man wohl bei Schwierigkeitsgrad 1-2 und Terraineinstufung 2-3.

Hier einmal ein kleines Beispiel wie so ein Cacheeintrag („Listing“) auf der Website aussieht

 

Hardware

Geeignete Geräte gibt es bereits ab € 70,- bei Amazon oder sonst wo im Internet. Wer es ein bisschen komfortabler will und auf eine Kartendarstellung nicht verzichten möchte, muss mit ca. € 150,- ein bisschen tiefer in die Tasche greifen. Besitzer von Smartphones aufgepasst! Viele Smartphones mit GPS-Empfänger und Android-Betriebsystem (oder natürlich auch das i-Phone) bieten die Möglichkeit Apps herunterzuladen, die den selben Zweck erfüllen. Man sagt zwar, dass die Messgenauigkeit dieser Smartphones nicht so gut sei, aber mein Kollege ist immer mit seinem HTC Desire unterwegs und hat kaum Schwierigkeiten. Mein GPS-Tracker ist der kleinste von Garmin mit Kartendarstellung und ich nenne ihn liebevoll „K.I.T.T.“ - in Anlehnung an Michael Knights sprechendes Wunderauto aus „Knight Rider“ (O-Ton: „K.I.T.T.? Bring´ uns irgendwie hier ´raus!“)
K.I.T.T.

Varianten

Ich habe da vorhin einen klassischen Geocache beschrieben, einen sog. „Traditional“, kurz „Tradi“ genannt. Es gibt aber noch weitere Varianten. Zum Beispiel „Earthcaches“ bei denen es darum geht, den Sucher an erdgeschichtlich oder geologisch interessante Plätze zu führen. Dabei wird außerdem noch eine Menge Wissen über die Location vermittelt. Eine Dose gibt es dort in der Regel nicht. Man „loggt“ seinen Besuch im Internet, dazu muss man aber häufig ein „Beweisfoto“ und/oder eine oder zwei Fragen zum gezeigten Platz beantworten bevor man vom Cacheowner die „Logfreigabe“ bekommt.

Eine Variante die mir persönlich – und vor allem meinen Kids – immer große Freude bereitet sind die sog. „Multicaches“. Dabei arbeitet man sich, ausgehend von einer Startkoordinate, Station für Station zur Cachedose, dem sog. „Final“ vor. Passend zum Ort oder den Stationen wird meistens eine kleine Geschichte erzählt oder es ist eine „Mission“ zu erledigen. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Die Koordinaten für die verschiedenen Stationen erhält man meistens mit Hilfe von eingesammelten Zahlen die in kleine Rechnungen eingesetzt werden müssen.

Mystery-Caches“ haben ein meist recht schwieriges Rätsel, dass zuerst gelöst werden muss. Das Ergebnis des Rätsels liefert erst die Koordinaten. Hier gibt's angefangen von Logikrätseln über mathematische Schmankerln bis hin zu Audiodateien auf denen lediglich das Geräusch eines Nadeldruckers hörbar ist alle möglichen und unmöglichen Dinge.

Und dann gibt es das Ganze noch mit ohne Licht – die sog. „Nachtcaches“ die nur bei Dunkelheit mit Taschenlampe zu absolvieren sind. Nachtcaches sind meine persönlichen Lieblingscaches – die Kids (8 und 11 Jahre) fahren natürlich auch voll darauf ab! Hier hat man es meist mit Multicaches zu tun, allerdings findet man den Weg häufig über am Weg angebrachte Reflektoren, fluoreszierende Hinweise oder Hinweise, die erst mit UV-Licht sichtbar werden. Die Stories haben meist einen leicht gruseligen Hintergrund, sind aber fast immer 100% kinderkompatibel.

Wenn jetzt jemand neugierig geworden ist und Lust bekommen hat das mal selber auszuprobieren der möge sich bitte einfach melden. Ich nehme gerne Gastcacher mit auf Tour, sehr gerne auch mit Kindern. So technisch das Spiel auch auf den ersten Blick anmuten mag, meist kann man die Verstecke im Team viel besser finden als alleine und bei Multi- oder Nachtcaches erzielt man durch Austausch der verschiedenen Ideen und Erfahrungen sowieso die höchsten Treffer-/Findequoten. 

Community

Ein ganz wichtiger Aspekt beim Geocachen ist neben all dem technischen Schnickschnack auch die persönliche und die kommunikative Seite. Mit der Zeit trifft man immer öfters auf Gleichgesinnte und macht so doch die eine oder andere nette Bekanntschaft. Manchmal schließen sich auch spontan Teams zusammen, die gerade zufällig den selben Cache angehen, um die Aufgabe gemeinsam zu lösen. Sehr viele Cacheowner sind auch bereit bei kniffligen Aufgaben als "TJ" (Telefonjoker) zu unterstützen - ein Dienst den ich bislang nur einmal in Anspruch nehmen musste - damit man z.B. bei der vorletzten Station eines Multicache nicht den ganzen Weg umsonst zurückgelegt hat, nur weil man gerade mal Tomaten auf den Augen hat. Allerdings würde ich persönlich das nicht überstrapazieren, denn viele Cacheowner machen sich schon enorm viel Mühe mit dem Auslegen der Caches und der weiteren Wartung. Wenn ich mir so anschaue wie viel Arbeit und Herzblut da manchmal ´drin steckt nötigt mir das immer hohen Respekt ab.

Qualität und Bewertung

Und wenn man einen Cache ganz toll fand kann man dafür einen Favoritenpunkt vergeben. Leider gibt es diese (und natürlich noch andere) Funktionen nur für sog. Premium-Mitglieder (die Mitgliedschaft kostet 30 US-Dollar pro Jahr). Man bekommt diese Punkte auch dann nicht so ohne weiteres sondern nur einen für jeden zehnten Cache den man selber gefunden hat. Caches die eine hohe Anzahl an Favoritenpunkten haben, besitzen also offensichtlich eine höhere Qualität. Das hilft sehr bei der Auswahl und Zusammenstellung von Caches für eine Tour. In der letzten Zeit suche ich vermehrt nur noch solche Caches auf.

Field of Fame

Das „Feld des Ruhms“ liegt an der unteren Mosel in der Nähe von Kobern-Gondorf auf einer kleinen Hochfläche. Die Idee dahinter ist, dass möglichst viele Cacher dort eigene Caches legen. Die meisten dieser Caches sind recht einfach gestrickte Tradis mit kleinen oder sehr kleinen Dosen (häufig Filmdosen, sog. „Micros“). Allerdings müssen zwei benachbarte Geocaches mindestens 160m von einander entfernt liegen, sonst werden sie erst gar nicht veröffentlicht. Die Dichte der Caches auf diesem Gebiet ist ziemlich beeindruckend, wie das folgende Bild zeigt.


die hier gezeigte „Wolke“ hat eine Breite von ca. 5km und eine Höhe von ca. 3km


Hier kann man also in relativ kurzer Zeit mit relativ wenig zurückgelegter Strecke eine Menge Caches loggen und somit seine Statistik (und die Anzahl der verfügbaren Favoritenpunkte) erhöhen. Immerhin gibt es mittlerweile Geocacher die bereits mehr als 5000 (in Worten: fünftausend!) Caches geloggt haben. Mir ist es zwar immer noch ein Rätsel wie man das schaffen kann, aber bislang habe ich noch von keiner Möglichkeit gehört mit deren Hilfe man das System überrumpeln könnte.

Und dieser Ort war es also der mich an diesem Sonntag anzog. Kurz nach zwei stellte ich den Wagen an der Landstrasse die mitten durch das Gebiet führt ab. Um 14:20 war die erste Dose geloggt, 3 Stunden und 35 Minuten später schon die fünfundzwanzigste! Nummer 26 wurde dann auf dem Heimweg sozusagen als „Drive-In-Cache“ erledigt. Schade, dass ich das mit dem guten Wetter so spät gecheckt habe, sonst wäre ich schon viel früher gefahren. Nachdem jetzt bewiesen wurde, dass 7,8 Caches pro Stunde problemlos möglich sind (und es wäre noch viiiieeeeel mehr gegangen, wenn ich die Suche nach schwierigeren Caches konsequent nach 5 Minuten abgebrochen hätte) werde ich für den nächsten Besuch die Meßlatte etwas höher legen und versuchen von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang 75 Caches zu loggen. Mengenmäßig sollte das kein Problem darstellen – es gibt ja noch mindestens 140 die ich noch nicht geloggt habe.

Interessanterweise habe ich die Trackaufzeichnung meines GPS-Trackers mitlaufen lassen und war dann doch erstaunt, dass es insgesamt 13,4 km Strecke waren.

So bin ich dann zum guten Schluss doch noch zu meiner Sonntagswanderung gekommen. Reichlich neu war die Erfahrung dass man trotz solch einer vergleichsweise kurzen Strecke doch relativ erschöpft ist. Das hat aber eher damit zu tun, dass man immer im "Stop & Go"-Betrieb unterwegs ist und zwischen Suchen und sehr zügigem Gehen wechselt. Na, jedenfalls hat es einen Riesenspaß gemacht. Es waren auch wirklich (neben der ganzen "Massenware") einige schöne Verstecke dabei. Der nächste Besuch wird deutlich länger ausfallen und auch besser geplant werden. Aber bis dahin gibt es bestimmt noch die eine oder andere klassische Wanderung über die ich hier berichten werde.

Zum Thema Geocaching gibt es weitere Informationen auf
www.geocaching.com
www.geocaching.de

Wer mit Englisch ganz gut zurecht kommt der kann sich auch das "offizielle" Video von Groundspeak als Kurzeinführung zum Thema anschauen.

Hier noch ein paar Links zu einigen meiner absoluten Top-Favoriten.
  • Erklärt mich für verrückt - von "angepitou" einer der besten Cacheleger des Erftkreises
  • Eichhörnchen Jupp - der Anfang dieses Multis liegt 80m Luftlinie von meinem Elternhaus entfernt. Das war der erste Cache den wir überhaupt gemacht haben
  • Auf den Spuren von Sürthgens Musel - ein super aufgemachter Nachtcache. Hier hat sich der Owner mit den einzelnen Stationen derart viel Mühe gegeben, dass man schlicht sprachlos ist



Einen entspannten Start in die Woche, Euch allen!

Sonntag, 25. September 2011

Burg Pyrmont – Burg Eltz – Müden – Buchsbaumpfad – Karden

Könnt Ihr Euch noch an die wirklich schaurige US-Serie „Das A-Team“ erinnern? Ich würde mich nicht wundern, wenn die Wiederholungen auch heute noch auf irgendeinem drittklassigen Privatsender in der „heavy rotation“ als Werbeunterbrechung laufen würde. Na, jedenfalls gab es dort, sozusagen als „running gag“, den immer wiederkehrenden Satz eines der Hauptdarsteller „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!“, den dieser meist, links oder rechts, an seiner riesigen Wir-Haben-Einen-Grossen-Sieg-Zu-Feiern-Zigarre vorbei in die Kamera nuschelte. So schlecht das „A-Team“ auch gewesen sein mag, so zutreffend war der o.g. Satz für den heutigen Wandertag. Zudem standen auch die Werte der übrigen Rahmenparameter (Wetter, Einkehrmöglichkeiten, Gesellschaft) heute auf „optimal“, so dass einem perfekten Tag nichts mehr im Wege stand.

Damit aber so ein Plan funktioniert, muss er zuerst einmal erarbeitet werden. Das ist heutzutage, zumindest technisch, viel einfacher als man zunächst erwarten würde, vorausgesetzt man wandert GPS-geführt. Es gibt im Netz eine Vielzahl von Adressen, die einem das Leben leichter machen. Ich will das mal am Beispiel der aktuellen Tour verdeutlichen.

GPS- Trackplanung

Ausgangspunkt der Planung war – wie schon so oft – eine der vorzüglich recherchierten und dokumentierten Touren von www.naturaktiverleben.de. Die Route von der Burg Pyrmont über die Burg Eltz nach Müden (Mosel) stand ja schon seit einigen Wochen auf dem Programm. Allerdings handelt es sich hierbei um eine Streckenwanderung und keine Rundtour. Der Rückweg hätte also – wegen nicht vorhandener ÖPNV-Möglichkeiten - mit dem Taxi bewältigt werden müssen. Eine Aussicht, die mir schon fast ein wenig dekadent erschien. Zudem stellten die etwas „unrhytmisch“ über den Weg verteilten Einkehrmöglichkeiten eine weitere planerische Herausforderung dar.

Zum Glück gibt es aber auch noch andere Adressen im Netz die GPS-Tracks für alle Lebenslagen anbieten. Da wäre an erster Stelle www.gpsies.com zu erwähnen. Hier laden Freizeitsportler und -aktive aller Coleur Ihre Spazierwege, Wanderrouten, Joggingstrecken, etc. hoch. Einem Hinweis auf der NAE-Seite zu der o.g. Tour folgend habe ich dann den Fahrplan der Linie RMV-330 – dem sogenannten „Burgen Bus“ - gegoogelt. Der Bus verkehrt an Wochenenden und Feiertagen zwischen Karden und Hatzeport und fährt dabei auch die Burgen Pyrmont und Eltz an. Jetzt nahm der Plan langsam Gestalt an. Mithilfe von www.gpsies.com war schnell die Verbindung zwischen dem Bahnhof Karden und dem Anfang der NAE-Tour gefunden. Zudem war noch der Streckenabschnitt zwischen Müden und Karden zu planen. Auch diese Aufgabe war nach ein wenig Recherche schnell erledigt, denn zwischen Müden und Karden liegt der wunderschön augearbeitete 4,1 km lange Buchsbaumpfad.

Jetzt noch flugs die (3) verschiedenen GPS-Tracks in Map-Source zusammengebaut und auf den Garmin GPS-Tracker geladen (meiner trägt übrigens den Namen „K.I.T.T.“ - wo wir ja schon eingangs beim Thema schlechte US-Serien waren) und fertig waren 24,92 km Rundwanderweg mit reichlich Höhenmetern.

Ich möchte meinen GPS-Tracker und die Möglichkeiten der Tourenplanung die sich mit GPS bieten auf keinen Fall mehr missen. Einen GPS-Tracker der für diese Zwecke ausreicht bekommt man schon ab ca. 150 €. Wer ein Smartphone mit GPS-Empfänger sein Eigen nennt, sollte sich mal im App-Store umschauen, da bekommt man die gleiche Funktionalität fast geschenkt.

Neben all den technischen Begleitumständen wollen wir aber jetzt nicht den eigentlichen Zweck ausser acht lassen …

das Wa-ha-ha-hahaha-handern

Recht spät – zumindest für meine Verhältnisse – ging es los. Der Burgen-Bus startet seine 2. Runde um 11:15 deswegen sollte 09:45 früh genug sein um entspannt zum Bahnhof Karden zu gelangen. Nachdem wir mit dem Busfahrer verhackstückt hatten, dass er uns eingangs der Ortschaft Roes aussteigen lässt, obwohl es dort keine Haltestelle gibt, konnte es losgehen. Die stellenweise holprige Strecke genossen wir von der letzten Bank des kleinen 18-sitzigen Busses aus – ein Gefühl wie auf Klassenfahrt.

Vom Kreisverkehr vor Roes führte uns der Weg bergab durch den Ort in Richtung Elzbachtal. Die ersten anderthalb Kilometer noch auf geteerten Straßen, doch bald schon ging es auf den ersten Abschnitt des Traumpfads „Pyrmonter Felsensteig“. Hier erwartete uns eine wirklich wunderschöne Wegführung, die ja die meisten Traumpfade bieten. Durch wildromantische Täler, lichte Laubwälder und über vereinzelt eingestreute Steigungen ging es zügigen Schrittes zur Burg Pyrmont, der ersten Station. Auf der Burg Pyrmont war gerade ein großes mittelalterliches Spektakel im Gange samt dem dazu gehörenden Menschenauflauf. Deswegen haben wir uns einen Besuch der Burganlagen erspart. Außerdem war es ja schon fast Mittag und somit Zeit für das wohlverdiente (n`doch, n`doch, n´doch!!!!) Weizenbier und einen kleinen Imbiss der uns für die restlichen 22 km in die rechte Form bringen sollte.

Als Einkehrmöglichkeit kann man die Pyrmonter Mühle nur wärmstens empfehlen. Allerdings war auch hier ein Betrieb wie auf dem Wochenmarkt „ze Kölle“. Mit einer guten Portion Glück konnten wir jedoch einen der begehrten Tische auf der Sonnenterrasse ergattern und uns an Bandnudeln mit Pilzen in Rahmsauce laben. Dann war es aber höchste Zeit mal ein paar Kilometer und Höhenmeter unter die Wanderstiefel zu bekommen.

Das Eltzbachtal gehört zu einer der schönsten Mittelgebirgslandschaften die ich in diesem Sommer durchwandert habe. Zum allgemein runden Gesamteindruck trug natürlich auch das Traumwetter bei, welches sich mit warmem Sonnenschein und üppig auf den Himmel aufgetragener, blauer Farbe von seiner allerbesten Seite zeigte. Die ersten zwei Drittel der Tour lassen sich bestimmt auch im Hochsommer bei hohen Temperaturen bewältigen, da es meistens durch schattige Wälder entlang des kühlenden Eltzbachs geht. Nach einigen Kilometern erreicht man die Burg Eltz die einigen von uns noch vom alten 500 DM-Schein bekannt vorkommen dürfte. Leider sind derzeit große Teile des Gebäudes eingerüstet und ein riesiger Baukran verleidet ein wenig den Blick auf die, meiner bescheidenen Meinung nach, schönste aller deutschen Burgen. Dafür ist aber auch sichergestellt, dass uns der sehr imposante Anblick noch für viele Jahre erhalten bleibt. Wer genug Zeit hat, sollte unbedingt die sehr interessante Führung mitmachen. Leider hatten wir noch ein bisschen Strecke vor der Nase.

Weiter ging´s das Eltzbachtal hinunter wo die Wege jetzt nach und nach ein weniger breiter wurden. An der Ringelsteiner Mühle gibt es eine weitere Einkehrmöglichkeit die wir allerdings links liegen gelassen haben und das war auch gut so da es sich hierbei offenbar um eine recht grosse Touri-Abfütterstation zu handeln scheint (wobei ich mir jetzt keineswegs anmaße etwas über die Qualität der dort angebotenen Speisen oder Getränke aussagen zu können!) auf jeden Fall war auch hier die Hölle los. Lediglich das Schild „Grosses Kuchenbuffet“ lockte ein wenig, diente aber letztlich mehr als Erinnerung daran, dass Frau Hochscheid ja noch den „Kuchen aus der Dose“ aus dem Outdoor-Store im Rucksack mitführte. So gab es dann kurze Zeit später dann noch eine kleine Rast, quasi mitten im Wald, mit Kuchen aus biologisch angebauten Zutaten, der zudem auch noch gut schmeckte. Ich bin nachhaltig begeistert!

Solcherart gestärkt konnten wir nach einem schmalen Pfad, der uns in die Weinberge oberhalb von Müden ins Moseltal führte, die letzte Etappe, den Buchsbaumpfad, in Angriff nehmen. Da sich die Dämmerung bereits langsam ankündigte war ein wenig Eile geboten. Zunächst ging es auf breiten Wegen duch die Weinberge die einen imposanten Blick über das Moseltal boten. Danach begann der eigentliche Buchsbaumpfad der in einigen Passagen mit Drahtseilen und in den Weg eingelassenen Trittstufen deutlich an einen Klettersteig erinnerte. Eine wirklich wunderschöne Gegend mit interessanter Vegatation (der Buchs bäumt sich hier bis zu drei Metern Höhe auf und bildet stellenweise grüne Wände) und einer Wegführung über einen Pfad der uns wirklich fast den letzten Rest an Kondition abverlangte. Zudem pochten die strapazierten Gelenke (vor allem Knie!) langsam auf Ihr Ruherecht. Dabei ging es zuerst einmal steil hinauf bis auf die höchsten Moselhöhen und anschließens wieder ebenso steil hinab ins Tal. Für lange Verschnaufpausen blieb leider keine Zeit, da das Tageslicht und auch die Wasservorräte langsam aber sicher zur Neige gingen.

Doch all die Strapazen (und auch diverse Gelenkschmerzen) waren bei der Ankunft in Karden fast vergessen, die letzten paar hundert Meter bis zum Bahnhof, an dem ein komfortables Fortbewegungsmittel wartete, ein Klacks und so langsam stellte sich bei uns die Erkenntnis ein, das hier ein perfekter Tag zu Ende ging.

Dem möchte ich nicht mehr viel hinzufügen, außer vielleicht einen dicken Dank an alle die ihre GPS-Tracks und Erfahrungsbereichte ins Netz stellen und natürlich die üblichen, digital konservierten Bildimpressionen in Form eines kleinen Fotoalbums. Leider gibt es diesmal nicht so viele Bilder, da die angeregte Unterhaltung während der Wanderung nur wenig Zeit bot sich auf die traumhaften Motive links und rechts des Weges einzulassen.