Montag, 20. Februar 2012

Nationalpark Eifel - Hochebene, Wald und Wasser

Wie in jedem Jahr stellt sich zu dieser Jahreszeit wieder die bange Frage, wie man die Fluchtwege vor der heraufziehenden karnevalistischen Frohsinnswalze so legt, dass man möglichst wenig (seelische!) Blessuren davonträgt. Die Lösung die uns das Wetter am heutigen Rosenmontag bescherte, finde ich die absolut beste für alle Beteiligten. Bei so einem Kaiserwetter sind die Jecken alle schön an den Umzugswegen versammelt und ich hab´ in jedem Fall genügend Platz zum Wandern.

Heute bin ich zum ersten Mal seit langer, langer Zeit meinem Lieblingswanderportal untreu geworden und habe mir einen der vielen Geocaches zum Wandern ´rausgesucht die hier rund um den Nationalpark in rauen Mengen herum liegen. Zum Thema Geocaching habe ich vor einiger Zeit ja schon mal gebloggt. Diese Wandercaches sind nichts weiter als Multicaches mit gaaaaanz vielen Wegpunkten, meistens für jede Weggabelung einen. Diese Punkte stellt man dann einfach der Reihe nach auf seinem GPS-Tracker ein und hangelt sich so durch die Landschaft. Es geht dabei allerdings weniger ums Geocachen als ums Wandern, die Aufgaben zu den Stationen sind deshalb sehr einfach gehalten damit man auch was von der Umgebung mitbekommt.

Um zehn Uhr ging´s mit einer ordentlichen Kanne Tee (hört, hört, k0erschgen ohne Kaffee!) und leichtem Proviant ausgerüstet ab Parkplatz Walberhof auf Tour. Was für ein grandioser Fernblick in dieser tollen, klaren Luft! Kalt war es eigentlich nur an den Stellen die nicht windgeschützt waren oder im Schatten lagen, ansonsten konnte die Sonne schon mal ganz gut einheizen. Vor lauter Landschaft gucken, kam allerdings der Geocaching-Gedanke ein bischen zu kurz, und flugs hatte ich einen Hinweis komplett übersehen und einen weiteren wahrscheinlich völlig falsch gedeutet; aber mit diesem Problem sollte ich später noch konfrontiert werden.

Die komplette Strecke war 17,7 km lang mit einem Gesamtanstieg von 545 Höhenmetern. Den Streckenverlauf könnt Ihr Euch übrigens hier anschauen. Die erste Station war die Wüstung Wollseifen, ein Dorf welches nach dem Krieg von der englischen Armee evakuiert und später für militärische Übungen der belgischen Armee benutzt wurde. Wer sich für die bewegte Geschichte dieses Ortes interessiert findet hier einen ganz guten Einstieg. Danach ging es ein gutes Stück über die Hochebene und anschließend steil den Berg hinunter zur Urftseestaumauer - auf diesem Untergrund eine echte Herausforderung für meine doch wenig griffigen Wanderschuhe. Am Ufer des Obersees vorbei, folgte die Route hinter der Schiffsanlegestelle am Nationalparkausgang dem Eifelsteig folgend, zurück auf die Hochebene, um danach wieder zur Sauermühle abzusteigen. Ich bin die Route vor anderthalb Jahren schon einmal in umgekehrter Richtung gelaufen, habe mir aber damals den Schlenker mit der Sauermühle gespart. Heute gab es dann das volle Brett mit allen dazugehörigen Höhenmetern.

Zurück am Parkplatz Walberhof wollte ich dann meine eingesammelten Hinweise in die Formel für die finalen Cachekoordinaten einsetzen und staunte nicht schlecht als mich mein GPS-Tracker noch einen Kilometer in Richtung Vogelsang schicken wollte. Eigentlich sehr ungewöhnlich für einen Wandercache bei dem das Finale doch meist am Ende des Wanderweges versteckt ist ... Alles Herumrechnen half nichts, das Ergebnis wurde nicht besser, also los, mit reduziertem Gepäck auf in Richtung Zielkoordinate.

Dort angekommen, stellte sich der Zielpunkt dann allerdings als sehr unwahrscheinlich heraus, da es sich mitten in einem Dornengebüsch befand. Erfolglos suchte ich ein wenig an einer Nationalparkinfotafel in der Nähe des Punktes herum an der kurz zuvor ein älteres Ehepaar halt gemacht hatte. Aber so kann es gehen, beim Geocaching. Leicht frustriert trat ich den Rückweg zum Parkplatz an. nach wenigen Metern überholte ich das ältere Ehepaar. Man muss mir meine Enttäuschung wohl deutlich angesehen haben: "Nicht gefunden?", fragte die freundliche Dame. "Nein, nichts entdeckt. Hätte mich auch fast gewundert, so weit vom Schuss!". Nach einer kurzen Beschreibung des Verstecks und weiterer Erörterung der Lage stellte sich heraus, dass es sich bei den beiden um Cacherkollegen handelte, die genau an der vorhin beschriebenen Stelle soeben einen ganz anderen Wandercache gefunden hatten.

Ich hätte jetzt auch einfach zurückgehen und mich ins Logbuch dieses Caches eintragen können, aber ich habe ja schließlich auch meinen Stolz. Stattdessen haben wir dann gemeinsam den Rückweg zum Parkplatz Walberhof angetreten und dazu noch eine nette Unterhaltung (natürlich über´s Geocachen) geführt.

So fand der Tag doch noch einen gelungenen Abschluss - auch wenn ich jetzt noch stundenlang über die korrekten Zielkoordinaten brüten werde um dann doch noch irgendwann meinen Cache loggen zu können. Fotos gibt´s heute nicht so viele. Zwar hab´ ich die Kamera ordentlich warmlaufen lassen, aber außer schönen Landschaftsbildern ist nicht viel dabei herumgekommen.
Um die Panoramabilder in voller Größe sehen zu können, müsst Ihr auf ein Blid klicken und das sich dann öffnende neue Fenster vergrößern.

Euch allen einen relaxten Start in die Woche.
k0erschgen




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