Sonntag, 11. September 2011

EifelBahnSteig Etappe 1: Euskirchen - Satzvey

Eigentlich war die Wettervorhersage gar nicht mal so schlecht mit einer Regenwahrscheinlichkeit von 70%. Der für den Vortag angekündigte Niederschlag hatte sich zwar erst während der letzten Nacht eingestellt aber da ich auch sonst selten Pech habe (mit dem Wetter beim Wandern) war ich auch heute wieder bereit etwas zu Riskieren. Nun, es gibt Tage an denen man verliert und Tage an denen die anderen gewinnen …

Michael Hoffmann vom NAE-Team hatte anlässlich der diesjährigen Sommerwanderung ein wenig die Werbetrommel gerührt für die in den letzten Monaten neu entstandenen EifelBahnSteig-Wanderrouten. Die Idee dahinter finde ich so einfach wie genial: man verbinde jeweils zwei benachbarte Bahnstationen der DB-Strecke Köln-Trier mit einem Wanderweg. So sind An- und Abreise sehr einfach zu bewältigen und man muss nicht immer mit dem Auto durch die Gegend fahren. Wenn man dann noch ein VRS-Monatsticket besitzt ist alles perfekt.

Da ich meistens ein strukturierter Mensch bin, fange ich natürlich auch mit dem EifelBahnSteig von vorne an, also bei Etappe Nummer eins, und die führt von Euskirchen über Stotzheim und Kreuzweingarten durch den Billiger Wald über Maria Rast nach Satzvey. Eine Entfernung von 27km über 350 Höhenmeter verteilt klang nach einem besseren Spaziergang, aber ich hatte für den Abend noch einen Termin auf dem Kalender und deswegen war mal wieder Frühtau angesagt um nicht nachmittags noch in Hetze verfallen zu müssen (außerdem ist morgens das Licht zum Fotografieren viel besser ;-).

Was sich am frühen morgen noch als traumhafter Wandertag mit idealem Wetter anfühlte verwandelte sich ab ca. 12:00 mittags in eine recht nasse Angelegenheit. Deswegen reißt die Flut der Bilder auch ungefähr zu dieser Zeit ab da ich eine Überschwemmung im inneren des Kameragehäuses vermeiden wollte, alles andere trocknet von alleine.

Aber der Regen war aber nicht das einzige, unangenehme von oben. Als das Wetter umschlug befand ich mich hauptsächlich in geräumigen Laubwäldern die den Regen zunächst weitgehend abhalten, man bekommt halt nur ein bisschen Sprühregen mit. Auch deswegen hatte ich das gelegentliche, entfernte Gewittergrollen zunächst ignoriert. Allerdings ließ der Schutz des Laubdaches doch langsam nach und irgendwann wurde mir klar, dass die Blitzeinschläge immer näher kamen. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich zwischen Kreuzweingarten und dem Billiger Wald. Als ich kurz auf einer hohen Hangfläche verschnaufte und mich talwärts wandte, schlug ca. 300m vor mir der Blitz ein. Das war der Moment in dem mir unmissverständlich klar wurde, dass bei der Angabe von Wahrscheinlichkeiten (in der Form: „die Wahrscheinlichkeit von einem Blitz getroffen zu werden liegt bei 1:13.000.000“) auch immer die Eins vor dem Doppelpunkt ihre Daseinsberechtigung hat.

Mit einem sehr mulmigen Gefühl in der Magengrube habe ich den Weg trotzdem fortgesetzt und dabei immer schön auf die Wahrscheinlichkeit vertraut. „Et hätt noch immer joot jejange“ säät mr ze Kölle. Jetzt werde ich den Gedanken nicht los, doch einmal Lotto zu spielen …

Darüber hinaus wäre noch zu erwähnen, dass ich erstmals eine Wanderung vorzeitig abgebrochen habe. Nach ca. 8km im strömenden Regen habe ich mir den Schlussteil mit Burg Veynau und Burg Zievel geschenkt und bin stattdessen direkt unter der A1 durchgeschlüpft in Richtung Burg Satzvey.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen